Über einen möglichen Zusammenschluss der beiden Parteien gab es seit Tagen Gerüchte. Die Bekanntgabe am Mittwoch sei daher nicht unerwartet gewesen, schreibt die Onlinezeitung „Times of Israel“. Allerdings war auch über eine gemeinsame Liste der Parteien „HaTnuah“ und „Jesch Atid“ von Ex-Finanzminister Jair Lapid spekuliert worden.
Überraschend sei jedoch die Ankündigung zum Umgang mit dem Premierministeramt, sollte das Bündnis gewinnen. Demnach wollten sich Herzog und Livni in der Ausführung dieses Amtes abwechseln: Die ersten zwei Jahre solle der Avoda-Vorsitzende Regierungschef sein, die folgenden zwei Jahre würde Livni dieses Amt bekleiden.
Vor Journalisten teilte Ex-Justizministerin Livni mit, die gemeinsame Liste „kann das gesamte zionistische Lager vereinen und der Führung der extrem Rechten ein Ende bereiten“. Oppositionsführer Herzog verkündete: „Zippi und ich möchten Ihnen, den Bürgern Israels, einen neue Hoffnung und eine bessere Zukunft bieten. Eine Hoffnung auf eine Regierung, die sich kümmert, ernsthaft ist, die Initiative ergreift und weniger redet.“ Nach sechs Jahren mit Premierminister Benjamin Netanjahu hätten die Israelis die Hoffnung verloren.
Die Koalition von Netanjahu war Anfang Dezember nach nur etwa zwei Jahren zusammengebrochen. Die Knesset hat am Montag für ihre Auflösung gestimmt und somit den Weg für Neuwahlen am 17. März geebnet.