Scheich Sabah al-Chaled al-Sabah, zugleich Außenminister und stellvertretender Regierungschef Kuwaits, traf am Sonntag in Ramallah ein, um sich mit dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, zu treffen. Für den palästinensischen Vertreter in Jordanien, Atalla Chairi, ist der Besuch „historisch“. Er diene dazu, Kuwaits historische Rolle als Unterstützer der Palästinenser zu erneuern, sagte Chairi der kuwaitischen Nachrichtenagentur „Kuna“. Al-Saba traf zunächst in der jordanischen Hauptstadt Amman ein, um von dort nach Ramallah weiterzureisen.
In dem Gespräch mit Abbas sei es unter anderem um eine Resolution des UN-Sicherheitsrates für die Errichtung eines Palästinenserstaates gegangen, berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“. Die Resolution, die einen Zeitplan für die Staatsbildung vorsieht, wird derzeit diskutiert. Beide Seiten vereinbarten zudem Rahmenbedingungen für eine bessere diplomatische Zusammenarbeit.
Zwischen beiden Seiten kam es Anfang der 1990er Jahre zum Zerwürfnis, als der irakische Diktator Saddam Hussein in Kuwait einmarschierte. Die palästinensische Führung schlug sich auf die Seite des Irak. Tausende Palästinenser, die zum Teil als Flüchtlinge galten, flohen infolgedessen aus Kuwait oder wurden deportiert. In dem Golfstaat wohnten damals etwa 400.000 Palästinenser.
In den vergangenen Jahren bemühten sich beide Seiten um eine Annäherung. Im Jahr 2004 entschuldigte sich Abbas für die Haltung der palästinensischen Regierung 14 Jahre zuvor. Im Jahr 2013 eröffnete eine palästinensische Botschaft in Kuwait wieder ihre Pforten.