„Aus Sicht der Scharia verbietet nichts Verhandlungen mit dem Besatzer. So, wie man mit ihm verhandeln kann, indem man Waffen benutzt, kann man mit ihm auch verhandeln, indem man Worte benutzt“, erklärte Marsuk dem palästinensischen Sender „Al-Quds-TV“ laut der Onlinezeitung „Times of Israel“. Er fügte hinzu: „Ich glaube, wenn die Dinge so weiterlaufen wie bisher, hat die Hamas keine andere Wahl. Ich sage das in aller Ehrlichkeit, Verhandlungen sind eine weit verbreitete Forderung unter allen Menschen im Gazastreifen. Die Hamas könnte sich gezwungen sehen, diese Politik anzunehmen.“
Die Hamas sei bislang gegen solche Verhandlungen gewesen. Sie müsse sich aber bewusst machen, dass diese laut islamischem Recht nicht verboten seien.
In einer Erklärung teilte die Hamas laut der Internetseite der ägyptischen Zeitung „Al-Ahram“ später mit: „Direkte Verhandlungen mit dem zionistischen Feind sind nicht Teil der Politik unserer Bewegung und werden nicht einmal erwogen.“
Fatah-Sprecher Ahmed Assaf erklärte nach Bekanntwerden von Marsuks Aussagen, seine Partei wisse seit langem von „geheimen“ Gesprächen der Hamas mit Israel. Der ägyptischen Nachrichtenagentur MENA zufolge umfassten diese Gespräche laut Assaf „humanitäre und politische Angelegenheiten, die nicht den Interessen der Palästinenser dienen“. Der Fatah-Vertreter fragte: „Seit wann verhandeln palästinensische Gruppen allein mit Israel? Ist das nicht Verrat und eine Bedrohung für die Einheit der Palästinenser und ihre politische Position?“