Der 74-jährige Rivlin, der als Favorit in das Rennen um die Präsidentschaft gegangen war, wird am 24. Juli das Amt von Schimon Peres übernehmen. Die Amtszeit des israelischen Staatspräsidenten dauert sieben Jahre, eine Wiederwahl ist nicht möglich.
Nach seiner Wahl dankte der Likud-Politiker den Knesset-Abgeordneten für das Vertrauen, das sie ihm ausprachen. Er betonte, er wolle der Präsident aller Israelis sein. „Ich muss meine politische Heimat, den Likud, verlassen, so verlangt es das Gesetz. Dieses Vertrauen verlangt von mir, nicht der Mann einer Partei zu sein. Ich bin ein Mann des Volkes“, sagte Rivlin laut des israelischen Nachrichtendienstes „Arutz Scheva“. Er schloss mit den Worten: „Lang lebe die israelische Demokratie. Lang lebe der Staat Israel.“
Rivlin erhielt im ersten Wahlgang am Vormittag 44 Stimmen und konnte damit noch nicht die erforderliche Mehrheit von 61 Stimmen erreichen. Der Knesset-Abgeordnete Schitrit von der Partei „HaTnuah“ erzielte mit 31 Stimmen überraschend das zweitbeste Ergebnis und ging damit in die Stichwahl, bei der er sich mit 53 Stimmen jedoch nicht gegen Rivlin durchsetzen konnte.
Bereits im ersten Wahlgang schieden die anderen Kandidaten aus. Die frühere Knesset-Abgeordnete Dalia Itzik erzielte mit 28 Stimmen das drittbeste Ergebnis. Die frühere Richterin am Obersten Gerichtshof Dalia Dorner konnte 13 Stimmen auf sich vereinen, Nobelpreisträger Daniel Schechter erhielt eine Stimme.
Rivlin war von 2009 bis 2013 und bereits von 2003 bis 2006 Knesset-Sprecher. Der 1939 in Jerusalem geborene Jurist wurde 1988 erstmals in die Knesset gewählt. Von 1988 bis 1993 war er Vorsitzender der Likud-Partei. Unter Premierminister Ariel Scharon (2000-2005) war er Minister für Kommunikation. Rivlin ist verheiratet und hat vier Kinder.