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Einigung über Umsiedelung von Beduinenstamm

JERUSALEM (inn) – Das israelische Landwirtschaftsministerium hat sich mit einem Teil der Angehörigen eines Beduinenstammes in der Negevwüste auf eine Umsiedelung geeinigt. Das Ministerium sprach von einem ersten Durchbruch nach zwei Jahren der Verhandlungen.
Kinder in einer Schule für Beduinen im Negev

Der Stamm der Assama besteht aus etwa 900 Familien. Diese haben sich ohne Genehmigung nahe der Stadt Bir Hadadsch, südlich von Be‘er Scheva, niedergelassen. Rami Cohen, Generaldirektor im Landwirtschaftsministerium, sagte gegenüber der Tageszeitung „Jerusalem Post“, die Verhandlungen über eine Umsiedelung hätten sich über zwei Jahre hingezogen. In den vergangenen beiden Monaten hätten sich immer wieder Vertreter der Regierung mit den Beduinen getroffen. Von den 900 Familien hätten schließlich 486 der Vereinbarung zugestimmt.
Das Abkommen sieht für die Beduinen zwei Möglichkeiten vor: Sie ziehen innerhalb von 45 Tagen um oder sie werden zwangsevakuiert. Die Familien, die freiwillig gehen, erhalten ein Stück Land, das etwa einen halben Hektar groß ist. Darauf dürfen sie ein Haus bauen und Landwirtschaft betreiben. Sie müssen zehn Prozent der Kosten tragen. Wer innerhalb von 45 Tagen umzieht, erhält einen weiteren Rabatt, erklärte Cohen. Wer nicht freiwillig geht, wird zwangsevakuiert. Die illegal errichteten Gebäude werden abgerissen.
Cohen forderte die Regierung dazu auf, die Lebensqualität für Beduinen zu verbessern, anderenfalls werde sich die soziale Kluft zwischen diesen und anderen Israelis weiter vergrößern.
„Wir suchen nach einer Lösung. In der Vergangenheit haben der Staat und die Beduinen Fehler gemacht. Aber um das Problem zu lösen, sind wir bereit, einen Preis zu zahlen“, erklärte Cohen das Angebot. Dieses zeige auch anderen Beduinen, dass die Regierung es ernst meine.
Die Vereinbarung muss noch von Finanzminister Jair Lapid und Wohnungsbauminister Uri Ariel bestätigt werden.
Landwirtschaftsminister Jair Schamir begrüßte die Übereinkunft. Er hat die Verantwortung für den Umgang mit den Beduinen von seinem Vorgänger Benny Begin übernommen. Dieser hatte den sogenannten „Prawer-Plan“ mit auf den Weg gebracht. Der umstrittene Plan stammt aus dem Herbst 2011 und wollte bis 2016 eine Umsiedelung von 30.000 bis 40.000 Beduinen des Negev aus nicht anerkannten Siedlungen in offizielle Städte erreichen (Israelnetz berichtete). Der Plan ist derzeit auf Eis gelegt und wird erneut geprüft.

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