Der israelische Minister beleuchtete in seiner Ansprache den Fortschritt auf dem Feld der erneuerbaren Energie. Er erläuterte, wie Technologie aus Israel in aller Welt dazu dient, die fortschrittliche Energie zu fördern. Die Vertreter der arabischen Welt blieben bei Schaloms Worten auf ihren Plätzen, wie das Internetportal „Walla“ meldet. Die iranischne Gesandten begaben sich aus Protest von ihren Sitzen nahe des Podiums weiter nach hinten.
Veranstalter der Konferenz am Wochenende war die Internationale Behörde für erneuerbare Energie (IRENA), die ihren Hauptsitz in Abu Dhabi hat. Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate pflegen keine diplomatischen Beziehungen. Dennoch war am 16. Januar 2010 anlässlich des Kongresses der damalige Energieminister Usi Landau als erster Minister des jüdischen Staates in den Emiraten. Doch seit einem Attentat auf den Hamas-Waffenhändler Mahmud al-Mabhuh in einem Hotel in Dubai kurz darauf dürfen israelische Staatsbürger nicht in die Emirate einreisen. Denn die Polizei macht Israel für seinen Tod verantwortlich. Der jüdische Staat hat dies weder bestätigt noch dementiert.
Kuwait boykottiert „Interaktion mit dem zionistischen Regime“
Am Samstag sagte das kuwaitische Elektrizitäts- und Wasserministerium die Teilnahme an der diesjährigen IRENA-Konferenz ab, wie die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ berichtet. Der stellvertretende Leiter der Öffentlichkeitsarbeit im Ministerium, Chaled al-Rifa‘i, nannte als Grund die Anwesenheit der Israelis. Am Sonntag teilte das Elektrizitätsministerium der Tageszeitung „Kuwait Times“ mit: „Die Entscheidung steht im Einklang mit Kuwaits Verpflichtung, alle Formen der Interaktion mit dem zionistischen Regime zu boykottieren.“
Der kuwaitische Abgeordneter Faisal a-Dawissan sagte laut der Zeitung „Al-Wassat“, die Absage sei „vereinbar mit der Verfassung und dem Weg der Gründerväter“ des Staates. Er lobte Regierung und Elektrizitätsminister, da sie „höchstes Verantwortungsgefühl“ gezeigt hätten. Anders sah der Politiker Nabil al-Falad den Fall: Er äußerte seine Verwunderung darüber, dass Kuwait nicht Nutzen aus dem Kongress zieht. Durch die Absage wolle sein Land beweisen, dass „wir palästinensischer sind als die Palästinenser“. Er fragte, wann sich Kuwait vom Internationalen Währungsfonds und von der UNO trennen werde, weil doch Israel in beiden Körperschaften Mitglied sei.
Emirate: „Keine Normalisierung mit Israel“
Ein ranghoher Vertreter der Emirate betonte unterdessen, dass die Einreisegenehmigung für die Delegation keinerlei Normalisierung der Beziehungen mit Israel bedeute: „Die VAE sind in der Lage gewesen, durch eine delikate Balance zwischen Israels Mitgliedschaft in der IRENA und der Normalisierung der beiderseitigen Beziehungen zu differenzieren, die Israel angestrebt hat“, gab der Staatsminister für Äußeres, Anwar Mohammad Gargasch, über Twitter bekannt. Dies berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“ unter Berufung auf die Website „Gulf News“ in Dubai. Erst Anfang Januar hatten die Vereinigten Arabischen Emirate dem israelischen Fußballspieler Dan Mori die Einreise für ein Trainingslager seines niederländischen Vereins Vitesse Arnheim verweigert (Israelnetz berichtete).
Israel ist einer von insgesamt 123 IRENA-Mitgliedstaaten. Die jährliche Konferenz wurde am Samstag und Sonntag abgehalten. Sie ist Teil der „Woche der Nachhaltigkeit“ von Abu Dhabi.