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Politiker würdigen Ben-Gurion

SDE BOKER (inn) – Israel muss den Weg seines Staatsgründers David Ben-Gurion fortführen. Dies hat Staatspräsident Schimon Peres am Sonntag im südisraelischen Kibbutz Sde Boker gefordert. Anlass war der 40. Todestag des ersten israelischen Premierministers.
Präsident Peres am Grab von Staatsgründer Ben-Gurion in Sde Boker

„Wir sind heute hier versammelt, um das Gedenken an David Ben-Gurion zu ehren“, sagte Peres laut einer Mitteilung des israelischen Außenministeriums. „Aber auch, um uns daran zu erinnern, dass wir seinen Weg fortsetzen müssen: eine Vision, um unseren Bürgern Sicherheit zu verschaffen, die Wüste blühend zu machen, dauerhaften Frieden mit unseren Nachbarn zu schaffen und eine moralische Nation zu sein. Sein Vermächtnis wird unseren Weg weiter erleuchten und uns führen. Wir sind der Geschichte dankbar dafür, dass sie einen Mann wie ihn an die Kreuzung der Entscheidungen gestellt hat, die für die zweitausendjährige Geschichte unseres Volkes am wichtigsten und am schwierigsten waren.“
In seiner Rede an Ben-Gurions Grab in Sde Boker fuhr das Staatsoberhaupt fort: „Um die Kontrolle über unsere Ziele zu wahren, müssen wir die Initiative in unseren Händen behalten. Wir müssen die Vision von zwei Staaten für zwei Völker verwirklichen und eine Verschlimmerung unserer Lage verhindern, die zu einem bi-nationalen Staat führen würde. Ein bi-nationaler Staat, der keine jüdische Mehrheit garantieren würde, würde das Überleben Israels als jüdische Heimstätte und Demokratie gefährden.“
Auch heutzutage stünden wichtige Entscheidungen an. Israel dürfe die alten Ziele nicht verlassen, ergänzte Peres. „Ben-Gurion trug die schwere Last dieser Verantwortung bei der Geburt unseres Landes. Er traf eine Entscheidung – Gebiete abzugeben, um eine jüdische Mehrheit zu garantieren. Ohne jüdische Mehrheit ist die Zukunft der jüdischen Heimstatt nicht garantiert. Viele Veränderungen sind seither geschehen, aber diese Entscheidung bleibt bis zu diesem Tag relevant. Es ist dasselbe wie vor 66 Jahren. Damals wie heute können die Unterschiede zwischen uns und den Palästinensern überbrückt werden.“
Nach Ansicht des Präsidenten gibt es keine Alternative zum Dialog: „Ich weiß, dass Misstrauen zwischen uns besteht. Aber das Ziel des Friedens ist es, eine Geschichte des Misstrauens in eine Wirklichkeit des Vertrauens zu verwandeln. Es kann getan werden. Völker sind schwer zu verändern, aber Beziehungen zwischen Menschen können verändert werden.“

Palästinensische Studenten zeigten in Jerusalem Hitlergruß

Das israelische Kabinett hielt am Sonntag eine Sondersitzung in Sde Boker ab. Regierungschef Benjamin Netanjahu ging in seiner Ansprache auf den 75. Jahrestag der Reichspogromnacht ein. „Es ist sehr verstörend, dass wir gerade jetzt Zeugen des Phänomens von Hakenkreuzen und Ehrenbezeugungen im Nazi-Stil in palästinensischen Netzwerken werden“, zitiert ihn die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Damit nahm er Bezug auf das Hissen einer NS-Fahne nahe der Ortschaft Beit Umar im Westjordanland im vorigen Monat. Zudem hatten Studenten an der Jerusalemer Al-Quds-Universität in der vergangenen Woche den Hitlergruß gezeigt. Für die Parade im militärischen Stil war die Fraktion Islamischer Dschihad verantwortlich.
„Dies ist eine direkte Folge der fortgesetzten wilden Hetze gegen den Staat Israel“, sagte Netanjahu. „Auf diese Weise erreicht man keinen Frieden. Kein Druck wird uns dazu bringen, von unseren lebenswichtigen Interessen abzulassen. Ein Abkommen wird nur erreicht werden, wenn Israel eine angemessene Antwort auf seine lebenswichtigen Interessen erhält, vor allem Sicherheit, aber auch andere, die Teil unseres Erbes und Teil unserer Zukunft sind.“
Der Regierungschef fügte an: „Ich glaube, wenn wir nicht die Angelegenheiten zwischen Palästinensern und Israelis lösen, wenn wir keinen Weg zum Frieden finden, dann wird es eine zunehmende Isolierung Israels geben, eine zunehmende Kampagne der Delegitimierung Israels, die auf einer internationalen Basis stattfinden.“
David Ben-Gurion hatte am 14. Mai 1948 in Tel Aviv die Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel verlesen und wurde der erste israelisch Premierminister. Er verstarb am 1. Dezember 1973 im Alter von 87 Jahren im Kibbutz Sde Boker. Das Gedenken richtet sich nach dem jüdischen Kalender.

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