„Es ist kein Gefallen an die Palästinenser, die arabische Welt oder Präsident (Barack) Obama. Es ist in unserem Interesse“, erklärte Livni nach Angaben der Nachrichtenagentur „Jewish Telegraph Agency“ (JTA). „Ich glaube, was wir tun, ist nicht im Interesse unserer Eltern, sondern im Interesse unserer Kinder“, ergänzte sie.
„Wir leben in einer harten Nachbarschaft. Und auch, wenn eine Friedensvereinbarung erreicht ist, wird es eine harte Nachbarschaft bleiben“, sagte sie weiter. Israel sehe außerdem nicht als einziges Land den Iran als eine Bedrohung. Der jüdische Staat habe dabei gemeinsame Interessen mit islamischen und arabischen Staaten. Diese Länder fühlten die drohende Gefahr des Iran genauso, könnten ihre gemeinsamen Interessen aber wegen des Konflikts zwischen den Israelis und den Palästinensern nicht ausdrücken, zitiert sie die Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
Neben der Zwei-Staaten-Lösung verteidigte Livni auch die Arbeit der israelischen Armee. „Delegitimierung Israels zielt auf unsere Soldaten. Glauben Sie mir, sie verteidigen den Staat Israel und versuchen, Zivilopfer zu vermeiden.“
Jeremy Ben-Ami, Präsident von „J-Street“, rief zur Unterzeichnung einer Petition auf, die konkrete Schritte auf dem Weg zu einer Zwei-Staaten-Lösung fordert. Ähnlich wie Livni erklärte er: „Die Zwei-Staaten-Lösung ist kein Gefallen an irgend jemanden, sondern sie ist im Selbstinteresse der Israelis und Palästinenser.“
„J-Street“ setzt sich für eine führende Rolle der USA bei einer friedlichen und diplomatischen Beilegung des arabisch-israelischen Konfliktes und des Palästinakonfliktes ein. Nach Angaben von JTA seien 2.800 Teilnehmer zu der viertägigen Konferenz in Washington angemeldet, darunter 900 Studenten aus Nordamerika, Großbritannien und Israel. Am heutigen Montag sollen US-Vizepräsident Joe Biden und die israelische Oppositionsführerin Schelly Jachimowitsch auftreten.