Netanjahu hob zum Auftakt des Gespräches die kolumbianische Haltung in der UNO hervor: „Sie haben sich geweigert, sich der automatischen anti-israelischen Mehrheit in den Vereinten Nationen anzuschließen“, zitiert ihn das israelische Präsidialamt. „Sie sind, wie wir, eine Demokratie, die Terrorismus bekämpft. Wir wollen Sie unterstützen.“ Israel habe viele Jahre lang ohne Pause gegen Terror kämpfen müssen. „Dieses Jahr haben wir fünf versuchte Selbstmordanschläge und 30 versuchte Entführungen und viele andere Terrorangriffe vereitelt.“
Santos entgegnete: „Wir sind immer stolz gewesen, Ihre Freunde zu sein, Ihre Verbündeten. Wir haben viele Grundsätze und Werte, die wir teilen, wie Sie sehr richtig erwähnt haben. Freiheit, Demokratie – das sind Werte, die in beiden Ländern sehr verwurzelt sind und die wir immer gemeinsam verteidigen sollten.“
Weiter sagte der kolumbianische Präsident: „Es gibt viele Bereiche, in denen wir gerne von Ihnen lernen würden. Sie sind die Meister der Innovation, in Forschung und Entwicklung können wir vieles von Ihnen lernen.“ Im Kampf gegen den Terrorismus könnten die beiden Länder auch Erfahrungen teilen. „Wir haben einen langen Kampf gehabt, über 50 Jahre, und wir haben auch gelernt, uns selbst zu verteidigen und gegen Terror zu kämpfen. Dort müssen wir auch zusammenstehen.“
Zu möglichen Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern merkte Santos an: „Wie Sie wissen, sind wir gerade jetzt in einem Friedensprozess, wir haben Fortschritte gemacht. Wenn es beim Gegenüber guten Willen gibt, hoffe ich, dass wir eine Vereinbarung abschließen können. Ich hoffe, dass hier etwas ähnliches passiert. Wie Sie wissen, waren wir immer für die Idee von zwei Staaten und für die Idee, einen Friedensvertrag zwischen den Palästinensern und Israel auszuhandeln. Sie können auch auf unsere Unterstützung zählen, hoffentlich jene ideale Situation zu einem baldigen Zeitpunkt zu erreichen.“
In Ramallah traf Santos am Dienstag mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas zusammen. Dies meldet die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA.