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Ministerium will weniger Waffen im Umlauf

JERUSALEM (inn) – Nach der tödlichen Schießerei in einer Bank in Be‘er Scheva will das israelische Ministerium für öffentliche Sicherheit die Waffengesetze verschärfen. Unter anderem möchte es die Zahl der Waffenscheine für Zivilisten deutlich senken.
Das israelische Ministerium für öffentliche Sicherheit zieht immer mehr Schusswaffen von Zivilisten aus dem Verkehr.

„Den Waffenbesitz zu beschränken, steht an der Spitze unserer Agenda“, teilte der Minister für öffentliche Sicherheit, Jitzhak Aharonovitsch (Likud-Beiteinu), am Dienstag mit. „Ich habe vor, zu dem Thema eine wöchentliche Nachfolgesitzung abzuhalten.“
In der Mitteilung heißt es weiter: „Die Sicherheitslage in Israel in den jüngsten Jahrzehnten hat dazu geführt, dass zahlreiche Waffenscheine ausgestellt wurden. Wir haben vor, dies einzuschränken, während wir gleichzeitig die notwendige Balance wahren. In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Waffenscheine für Feuerwaffen von 300.000 auf 160.000 verringert worden. Jetzt verringern wir die Zahl der Feuerwaffenträger mit Waffenschein um 10.000 pro Jahr.“
Diamantenhändler und Besitzer von Juweliergeschäften könnten nicht länger die Erlaubnis erwerben, ein Gewehr zu tragen, gab das Ministerium laut der Tageszeitung „Ha‘aretz“ bekannt. Wer in „Risikogebieten“ lebe oder arbeite, könne die Lizenz erhalten. Zu diesen Zonen gehören Siedlungen im Westjordanland und Gemeinden nahe der „Grünen Linie“, der Waffenstillstandslinien von 1949. Soldaten in der regulären Armee bekommen den Waffenschein ab dem Rang eines Hauptmannes und in der Reserve ab dem Rang eines Oberst.
Wachleute an Schulen müssten ihre Waffen über die Ferien abgeben. Die Firmen würden sie zum Beginn des neuen Schuljahres neu ausgeben, ließ das Ministerium verlauten. Lizenzierte Besitzer müssten ihre Waffe zu Hause in einem Safe aufbewahren. Wer den Waffenschein auffrischen wolle, müsse zeigen, warum er eine Waffe benötigt.
Polizei und Ministerium haben kürzlich eine Kampagne gestartet, um Waffen einzusammeln, deren Lizenzen abgelaufen sind. Auf diese Weise wurden ihnen die Namen von 6.500 Personen zugänglich, die ihren Schein nicht erneuert haben. Wer seine Waffe abgibt, entgeht einer Strafverfolgung. Nach Angaben des Ministeriums für öffentliche Sicherheit wurden bislang etwa 70 Feuerwaffen zurückgegeben.
„Wir werden weiter darauf sehen, die Kriterien einzuschränken, um die Zahl der Feuerwaffen möglichst zu begrenzen, die sich unnötig in den Händen von Zivilisten befinden, damit sich ein tragischer Vorfall wie gestern in Be‘er Scheva nicht wiederholt“, wird Minister Aharonovitsch zitiert. Am Montag hatte ein Israeli in einem Bankgebäude in Be‘er Scheva vier Menschen erschossen und sich anschließend selbst getötet. Er bekam kein Geld ausgezahlt, weil seine EC-Karte wegen hoher Schulden gesperrt war (Israelnetz berichtete).

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