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Suha Arafat: „Ich wollte mich hundert Mal von ihm trennen“

JERUSALEM (inn) – Wenn sie die Zeit zurückdrehen könnte, würde sie Jasser Arafat nicht noch einmal heiraten. Das sagte Suha Arafat, Witwe des verstorbenen palästinensischen Präsidenten, in einem Interview. Die Ehe sei ein Fehler gewesen, doch Arafat habe eine Trennung immer wieder zu verhindern gewusst.
"Der größte Fehler meines Lebens." Suha Arafat bereut ihre Ehe mit dem verstorbenen Präsidenten (Im Bild: Trauerfeier für Jasser Arafat)

„Ich liebte Arafat, aber ihn zu heiraten war ein großer Fehler“, sagte Suha Arafat laut der israelischen Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Es habe genügend andere Frauen gegeben, die ihn hätten heiraten wollen. Wenn sie im Vorfeld gewusst hätte, was ihr bevorstehe, hätte sie nie diesen Weg gewählt. „Ja, er war ein großartiger Führer, aber ich war einsam“, gab die 49-Jährige im Gespräch mit der türkischen Zeitung „Sabah“ zu. Sie kämpfte mit den vielen Klatschgeschichten, welche die Medien andauernd über sie verbreitet hätten.
Aus Sicht der Witwe lag das am Krieg mit Israel und habe mit der ersten „Intifada“ begonnen. „Jasser kämpfte gegen die stärkste Lobby, Nation und gegen die Medien – in anderen Worten: gegen Israel“, erinnerte sich Suha Arafat. Sie habe sich dabei als das schwächste Glied in der Kette gefühlt. Aus Sicherheitsgründen habe man sie schon kurz nach der Hochzeit von der Umwelt abgeschottet. „Ich musste in meinen Telefonaten wegen der Gefahr des Abhörens vorsichtig sein. Und wir zogen dauernd von einem Ort zum anderen“, berichtete sie. Ihre Identität sei komplett zerstört worden. Mehr als hundert Mal habe die Witwe sich damals von Arafat trennen wollen, ihr Mann hielt sie aber davon ab. „Jeder kennt die Geschichte, besonders diejenigen, die zu seinen engsten Kreisen gehörten“, sagte sie. „Er war mein Held“Trotz der unschönen Erinnerungen vermisst die Witwe des verstorbenen Präsidenten ihren Ehemann. Das Leben mit ihm sei schwer gewesen, aber ohne ihn sei es noch härter. Seit dem Tod von Jasser Arafat im Jahr 2004 bekam seine Frau nach eigener Aussage dutzende Heiratsanträge. Sie habe jedoch alle mit einer Begründung abgewiesen: „Arafat war mein Held.“
In dem Interview wehrte sich die Frau außerdem gegen Korruptionsvorwürfe und Gerüchte, sie besitze ein Bankkonto mit einem Millionenvermögen. Sie erhalte lediglich 10.000 Euro pro Monat von der Palästinensischen Autonomiebehörde. Das sei aber kein Geheimnis. Gegen Suha Arafat war im Jahr 2011 wegen Verdacht auf Veruntreuung von Steuergeldern Haftbefehl erlassen worden (Israelnetz berichtete). Auch Gerüchten, ihre Wohnung auf Malta sei ein Geschenk des früheren libyschen Führers Muammar Gaddafi, widersprach sie: „Das Apartment ist gemietet.“
Jasser Arafat und Suha Tawil, wie sie damals noch hieß, lernten sich 1986 in Paris kennen. Sie war Studentin und bereits mit einem Pariser Anwalt verlobt. Trotz des Widerstandes von Seiten der Familie Tawil heirateten beide im Jahr 1990 heimlich in Tunesien. Arafat war da bereits 61 Jahre alt, Suha erst 27. Im November 2004 starb der palästinensische Präsident in einem Pariser Krankenhaus. Seine Frau ist der Überzeugung, dass er vergiftet wurde, und drängte deswegen auf eine Exhumierung der Leiche. Im vergangenen Jahr wurde die Untersuchung schließlich eingeleitet (Israelnetz berichtete).

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