Olmert gilt vielen Beobachtern als einziger Politiker mit einer reellen Chance gegen Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud). Der 67-Jährige sieht sich derzeit jedoch mit Anklagen konfrontiert, die für eine politische Kandidatur hinderlich sind (Israelnetz berichtete). Laut der Zeitung „Jerusalem Post“ wartet er bis zur nächsten Wahl in der Hoffnung, bis dahin die Rechtsstreitigkeiten hinter sich gebracht zu haben.
Die Nachricht von Olmerts Verzicht führte auch zum Rückzug einiger prominenter Kadima-Abgeordneter, die eine empfindliche Niederlage befürchten. Zu ihnen gehört Dalia Itzik, die von 2006 bis 2009 als erste Frau Präsidentin der Knesset war. Derzeit hält Kadima 28 Sitze in der Knesset und ist damit stärkste Fraktion. Nach aktuellen Umfragen ist es jedoch nicht einmal sicher, ob die Partei im Januar in das Parlament einziehen wird, da sie derzeit nicht über die Zwei-Prozent-Hürde kommt.
Am Mittwoch präsentierte die 2005 vom damaligen Premierminister Ariel Scharon gegründete Partei die Wahlliste, mit der sie am 22. Januar antreten wird. An erster Stelle steht dort ihr Vorsitzender Schaul Mofas. „Kadima nähert sich den Wahlen mit einer erfahrenen, verantwortlichen, hochqualifizierten und vielfältigen Liste“, sagte Mofas. „Heute ist klar, wer Kadima ist und wofür die Partei steht. Ich glaube an die Kadima und ihren Weg, und gemeinsam werden wir erfolgreich sein.“