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Barak beendet politische Karriere

TEL AVIV (inn) – Israels Verteidigungsminister Ehud Barak zieht sich nach den Parlamentswahlen aus der Politik zurück. Er wolle seiner Familie mehr Zeit widmen, gab der 70-Jährige am Montag im militärischen Hauptquartier in Tel Aviv bekannt.
Ehud Barak (Archivbild) hat seinen Rückzug aus dem politischen Leben bekanntgegeben.

Bei den Wahlen im Januar werde er nicht mehr antreten, sagte Barak vor Journalisten. „Ich habe den Entschluss nicht ohne innere Konflikte gefasst, aber von ganzem Herzen.“ Er wolle lernen, schreiben und das Leben genießen. Bis zur Bildung einer neuen Regierung in etwa drei Monaten werde er im Amt bleiben.
„Meine Entscheidung, mich zurückzuziehen, rührt daher, dass ich meiner Familie mehr Zeit widmen möchte“, zitiert die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ den scheidenden Verteidigungsminister. Diese sei durch seinen Einsatz für die Politik zu kurz gekommen. „Es gibt viele Wege, etwas für den Staat beizutragen, nicht nur in der Politik.“
Barak dementierte während der Pressekonferenz, dass die Umfragewerte seiner Atzma‘ut-Partei ihn zu dem Schritt veranlasst hätten: „Heute ist die Lage in den Umfragen nicht schlecht, in diesem Rhythmus werden wir auf elf Mandate kommen.“
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte infolge der Mitteilung, er respektiere die Entscheidung seines Verteidigungsministers. „Ich danke ihm für die Zusammenarbeit in der Regierung und schätze sehr seinen langjährigen Beitrag für die Sicherheit des Staates.“
Militärische und politische Karriere
Barak war der 14. Generalstabschef des Staates Israel. 1995 wurde er nach 36 Jahren aus dem Armeedienst entlassen. In dieser Zeit erhielt er fünf wichtige militärische Auszeichnungen. Auf Bitte des damaligen Regierungschefs Jitzhak Rabin wurde er ein halbes Jahr nach seinem Ausscheiden aus der Armee Innenminister. Kurz darauf wurde Rabin ermordet, und Barak übernahm das Amt des Außenministers.
Im Jahr 1997 wählten ihn die Mitglieder der Arbeitspartei (Avoda) zu ihrem Vorsitzenden. Zwei Jahre später gewann er die Wahl zum Premierminister gegen Amtsinhaber Netanjahu. Im Mai 2000 zog sich die Armee unter seiner Regie in einem einseitigen Schritt nach 18 Jahren aus dem Südlibanon zurück. Anfang 2001 unterlag er bei einer erneuten Abstimmung gegen den damaligen Likud-Chef Ariel Scharon.
Nach der Wahlniederlage wurde es ruhig um Barak. 2007 trat er jedoch wieder politisch in Erscheinung und wurde ein weiteres Mal Avoda-Chef – die Partei erhielt allerdings nur noch 13 Mandate. Ehud Olmert ernannte ihn zum Verteidigungsminister. Im Januar 2011 gründete der Avoda-Vorsitzende die Partei „Atzma‘ut“ (Unabhängigkeit), deren Vorsitz er bis heute innehat.

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