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Palästinensischer Schuldenberg bei Jerusalemer Krankenhäusern

Zwei Krankenhäuser im Osten Jerusalems müssen Operationen verschieben. Grund sind massive Schulden der Palästinensischen Autonomiebehörde.
Das „Auguste Viktoria-Krankenhaus“ auf dem Ölberg muss aus Geldmangel Operationen verschieben

JERUSALEM (inn) – Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) hat massive Schulden bei den Jerusalemer Krankenhäusern „Al-Makassed“ und „Auguste Viktoria“. Beide Kliniken warnen: Sollten die Schulden nicht bald beglichen werden, sei kein Geld mehr für die Behandlung der Patienten da.
Die beiden Krankenhäuser auf dem Ölberg behandeln vor allem palästinensische Patienten aus Jerusalem, dem Westjordanland und dem Gazastreifen. Am Montag gaben sie bekannt, dass ihnen die PA umgerechnet rund 59 Millionen Euro schulde. Die Einrichtungen seien gezwungen, Operationen ab sofort zu verschieben, bis die unbezahlten Rechnungen durch die Autonomiebehörde beglichen seien, heißt es in der Erklärung laut der Onlinezeitung „Times of Israel“. Das Geld sei nötig, um neue Medikamente und Ausrüstung zu kaufen.
In den Krankenhäusern werden jährlich zehntausende Patienten behandelt. Zudem werden Ärzte und medizinisches Personal aus- und weitergebildet. Die Mitarbeiter der Einrichtungen sagten am Montag kurzfristig einen geplanten Streik vor dem palästinensischen Finanzministerium ab. Zur Begründung hieß es, man habe „positive Zeichen“ von dem Ministerium erhalten.
Das „Islamisch gemeinnützige Al-Makassed-Krankenhaus“ finanziert sich vor allem durch arabische Spenden. Das „Auguste Viktoria-Krankenhaus“ wird vom Lutherischen Weltbund getragen. Ein Teil des Budgets der Einrichtungen kommt von der Autonomiebehörde. Die palästinensische nationale Gesundheitsbehörde überweist Patienten an beide Krankenhäuser und übernimmt für die Behandlungen die Kosten. Die Kliniken haben bereits ihr Einverständnis zu einer Ratenzahlung erklärt.
Der „Times of Israel“ zufolge hat die PA im Jahr 2016 internationale Unterstützung von mehr als einer Milliarde Dollar Hilfsgelder erhalten. Zwölf Prozent des Jahreshaushalts seien für das Gesundheitsministerium bestimmt. (dn)EU-Finanzspritze für Krankenhäuser in Ostjerusalem (inn)
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