GAZA (inn) – Die Besitztümer von Siedlern in den evakuierten Siedlungen fallen immer mehr Plünderungen zum Opfer. Freiwillige Helfer sowie bezahlte Arbeiter, welche die evakuierten Siedler beim Abtransport ihres Eigentums unterstützen sollen, entpuppen sich teilweise als Diebe.
In Neveh Dekalim, der grössten jüdischen Siedlung im Gazastreifen, müssen grosse Verluste in Kauf genommen werden, berichtet die israelische Tageszeitung „Ha´aretz“. Die ehemaligen Siedler beklagen den Verlust teurer elektrischer Geräte. Unbeaufsichtigte Dinge werden von der Straße oder direkt aus den Häusern gestohlen. Einige leer stehende Häuser wurden komplett demontiert: Türen, Wandschränke, Wasserhähne oder Tresen werden herausgebrochen und mitgenommen.
Solche Diebstähle werden nach Angaben isrealischer Sicherheitskräfte täglich verzeichnet. Ein Offizier der israelischen Armee wies Vorwürfe von Betroffenen zurück. Die betroffenen Siedler kritisierten daher Armeeangehörige, nichts gegen die Plünderungen zu unternehmen: Die Militärpolizei, die eigentlich zuständig wäre für die Aufrechterhaltung der Ordnung in den Siedlungen, lasse die Dinge geschehen. Selbst auf frischer Tat Ertappte würden wieder frei gelassen. Dennoch erklärt das Verteidigungsministerum, in Zukunft Diebstähle und Vandalismus mit Hilfe von Videüberwachung und Protokollführung zu verhindern zu versuchen.
Nach Ansicht von Beobachtern stellt sich der Einsatz Freiwilliger bei der Räumung israelischer Siedlungen als bedenklich dar. Wie sich mittlerweile herausstellte, war auch die Sabotage von Bulldozern der Armee in der Nacht auf Mittwoch von freiwilligen Helfern verübt worden. Diese hatten beim Abbrechen von Gewächs- und Treibhäusern sowie weiteren landwirtschaflichen Geräten mitgeholfen.