Suche
Close this search box.

Platzeck ehrt Holocaust-Überlebende

HERZLIJA (inn) - Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck hat am Dienstag in der israelischen Stadt Herzlija zwei Holocaust-Überlebenden den Landesorden verliehen. Der SPD-Politiker hält sich derzeit zu einem viertägigen Besuch in Israel und den Palästinensergebieten auf.

Sara Atzmon und Schlomo Wolkowicz erhielten die höchste Auszeichnung des Landes im Beisein von Schülern aus Potsdam und Herzlija für ihre Bereitschaft, als Zeitzeugen die Erinnerung an den Holocaust bei jungen Menschen wach zu halten, heißt es in einer Pressemitteilung des Landes Brandenburg. Bei der Verleihungszeremonie erklärte Platzeck: "Ich kann nur ahnen, nicht wissen, was es von Ihnen verlangt, vor Schülern über die schrecklichen Erlebnisse zu sprechen, aber es ist notwendig. Intoleranz, Antisemitismus und Rechtsextremismus sind nicht mit dem Ende des Nationalsozialismus verschwunden." Platzeck würdigte insbesondere die Zeitzeugengespräche, die Atzmon und Wolkowicz an Brandenburger Schulen geführt haben. Es sei "Deutschlands historische Verantwortung, an das Leid und den Schrecken von Vernichtung und Krieg zu erinnern, damit sich Geschichte in diesem Punkt nicht wiederholt". Platzeck betonte, das Land Brandenburg nehme diese Verantwortung "sehr ernst".

Im Anschluss hielt Platzeck in Tel Aviv auf einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung eine Rede zum Thema "Intoleranz und Antisemitismus". Darin hob er die Notwendigkeit verstärkten Widerstandes in der deutschen und europäischen Gesellschaft gegen Rechtsextremismus hervor.

Scheck für arabisch-jüdische Sommerferienlager

Platzeck war am Sonntag zu einer viertägigen Reise nach Israel aufgebrochen. Dabei hatte er unter anderem den Präsidenten der "Jerusalem Foundation", Mark Sofer, getroffen. Der Ministerpräsident, der auch Co-Vorsitzender der Stiftung in Deutschland ist, übergab Sofer einen Scheck über 15.000 Euro. Mit dem Geld sollen Sommercamps von Mädchen und Jungen unterschiedlicher Religionen möglich werden, die das friedliche Zusammenleben in Jerusalem fördern, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

"Iran-Debatte darf Friedensprozess nicht verdrängen"

Am Sonntag und Montag war Platzeck auch nach Ramallah und Beit Dschala ins Westjordanland gereist, wo er auf einer Kooperationsbörse für brandenburgische und palästinensische Unternehmer für verstärkte Zusammenarbeit plädierte. Außerdem traf sich Platzeck mit dem palästinensischen Premierminister im Westjordanland, Salam Fajjad, und dem Generalsekretär der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Jasser Abed Rabbo. In den Gesprächen bekräftige Platzeck seine Überzeugung, dass der Friedensprozess im Nahen Osten nicht durch die andauernde Debatte über die atomaren Bestrebungen des Irans in den Hintergrund treten dürfe.

Zum Abschluss seiner Reise am heutigen Mittwoch will Platzeck in Tel Aviv Gespräche mit Vertretern der israelischen Zivilgesellschaft und einer brandenburgischen Wirtschaftsdelegation führen.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen