BERLIN (inn) – Israel und Deutschland verbindet eine besondere Freundschaft, die weit über eine strategische Partnerschaft hinausgeht. Das sagte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Dienstag in Berlin.
Die Beziehung beruhe auf Vertrauen und sei, mit Blick auf die Scho’ah, „epochal“. Dafür sei Pistorius „sehr dankbar“. Die enge Beziehung zeige sich beispielsweise am Verhältnis zu seinem israelischen Amtskollegen Joav Gallant (Likud). Mit ihm schreibe er regelmäßig über den Messenger-Dienst „Signal“.
Pistorius sprach auf einem Empfang der israelischen Botschaft anlässlich des 75. Unabhängigkeitstages Israels als Vertreter der deutschen Bundesregierung ein Grußwort. Der SPD-Politiker erwähnte auch den Überflug der deutschen Luftwaffe vor wenigen Tagen. Dieser sei praktischer Ausdruck des gegenseitigen Vertrauens und Zeichen der engen Freund- und Partnerschaft.
Plädoyer für Jugendaustausch
Pistorius bekräftigte die deutsche Staatsräson in Bezug auf Israels Sicherheit. Überdies sei es die gemeinsame Verantwortung von Bundesregierung und Landesregierungen, „Antisemitismus mit aller Konsequenz zu bekämpfen.“
Als Verteidigungsminister wolle er sich zudem für den Austausch zwischen den deutschen und israelischen Streitkräften stark machen. Darüber hinaus sei aber auch Jugendaustausch „wichtig“. Denn die junge Generation werde in den nächsten Jahren die politische Verantwortung tragen, erklärte Pistorius.
Auch der israelische Botschafter Ron Prosor will nach eigener Aussage den Jugendaustausch stärken, „weil die Kinder von heute die Kanzler und Premierminister von morgen sind“. Deutschland und Israel seien durch ihre tragische Vergangenheit verbunden und hätten nun die Verantwortung, eine gemeinsame Zukunft zu gestalten. Wenn beide Seiten weiter an den Beziehungen arbeiten würden, könnten sie neue Höhen erreichen. Dabei seien die gemeinsamen Werte das Kerosin, erklärte Prosor.
Deutsche Staatsräson
Mit Blick auf die deutsche Staatsräson forderte Prosor, den Worten Taten folgen zu lassen. Deutschlands Versprechen bezüglich Israels Sicherheit dürfe nicht nur eine leere Parole sein, sondern müsse mit Leben gefüllt werden. Das gelte insbesondere für den „gemeinsamen Feind“: die Mullahs im Iran. Prosor forderte von Deutschland, sich mit „lauter Stimme“ gegen den Iran und Antisemitismus zu positionieren. Dazu gehöre auch, sich in internationalen Gremien an die Seite Israels zu stellen.
Nach Angaben der israelischen Botschaft in Berlin kamen rund 1.000 geladene Gäste zum Botschaftsempfang. Unter ihnen waren die deutsche Innenministerin Nancy Faeser (SPD), der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), die Bundestagsabgeordneten Jürgen Trittin (Grüne) und Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), FDP-Generalsekretär Bijan Dijr-Sarai, Johann Wadephuhl (CDU) und weitere Abgeordnete sowie der Chef des Axel-Springer-Konzerns, Mathias Döpfner.
8 Antworten
Herrn Pistorius Worte möchte ich Achtung schenken, nach drei Verteidigungsministerinnen
ohne Ahnung, leistet er bisher einen guten Job.
Ja, die BW könnte viel lernen vom Israel. Militär. Haben bereits regelmäßigen Austausch.
Wobei es noch ein langer Weg ist, bis unsere BW endlich mal ausgestattet ist nach all den Sparmaßnahmen der letzten 20 Jahre. Die Soldaten hätten es verdient.
Ich vermute, dass zu unserem 75. Bestehen viele was reden “ müssen“ – wie handeln sie danach?
OT:
Die Staatsgründung könnten wunderschöne Feiertage sein, aber der Premier wird mit seiner Justizreform
und dem einen Koalitionspartner, rechter Orthodoxer, nicht empfangen, was ich verstehen kann. Er
schandet momentan dem Ansehen ILs und will es nicht kapieren.
In wessen Namen behauptet Herr Pistorius das, was er da behauptet?
Denken Sie einmal nach, Herr Luley:
Ein Mitglied der Bundesregierung. Nun, in wessen Namen könnte dieses wohl gesprochen haben?
BtW: Nach drei teils unsäglichen Vorgängerinnen ist Boris Pistorius, obschon ich kein SPD-Anhänger bin, m.E. ein Lichtblick.
Im Namen aller Deutschen, die Respekt und Anstand haben (damit sind dann logischerweise die Judenhasser eher nicht gemeint).
Beim Versuch, mit Philosemitismus Antisemitismus zu bekämpfen, lohnt es sich, an den Spruch des jüdischen Parodisten Robert Neumann zu erinnern: „Philosemiten sind Antisemiten, die die Juden lieben.“
In Ihrem Namen nicht. Außerdem geht Sie Israel nichts an!
Wenn ein israelischer Botschafter die Chuzpe hat und von seinem Gastland, in dem er akkreditiert ist, verlangt, dass es in den UN für den eklatanten Bruch von Völkerrecht stimmen soll, geht mich das sehr etwas an, lieber Herr Am Israel chai. Und es geht mich als deutscher Steuerzahler auch etwas an, wenn meine Regierung meint, einem Land für dessen arrogante und aggressive Politik sehr teure Korvetten und U-Boote zu einem sehr stark subventionierten Preis zur Verfügung stellen zu müssen.
Es sollte Sie als Steuerzahler etwas angehen, dass mit dt. Steuergeldern der Mord an Juden bezahlt wird. In Form von Häftlingsgehältern und Märtrerrenten. Es ist für gewisse Zeitgenossen aber kein Problem diese Blutzahlungen schön zu reden.