TEL AVIV (inn) – Der berühmteste Astrophysiker der Welt, Stephen Hawking, ist seit Donnerstagabend in Israel. Der an der Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) leidende Brite wird eine Woche Wissenschaftler, Politiker und Studenten im Heiligen Land besuchen.
Auch ein Besuch bei Israels Premier Ehud Olmert steht auf dem Programm. Während der acht Tage wird er auch an der Hebräischen Universität in Jerusalem und an der Bir Seit-Universität in Ramallah Vorträge halten. Auch dem Weizman-Institut, der Universität von Tel Aviv, der Israelischen Akademie für Wissenschaften und dem Bloomfield Museum für Wissenschaft in Jerusalem wird der Brite einen Besuch abstatten.
Seine Vorlesung an der Hebräischen Universität Jerusalem am Donnerstag zum Thema „Der Ursprung des Universums“ ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Am Sonntag ist ein Treffen mit Olmert vorgesehen. Geplant ist zudem eine Video-Konferenz mit jungen palästinensischen Wissenschaftlern aus dem Westjordanland.
Hawking ist Inhaber des Lucasischen Lehrstuhls für Mathematik an der Universität Cambridge. Durch das Fortschreiten seiner Krankheit ist er seit 1968 auf einen Rollstuhl angewiesen. Durch einen Luftröhrenschnitt verlor er die Fähigkeit zu sprechen und verwendet seitdem einen Sprachcomputer, um zu kommunizieren. Bekannt wurde er durch seine Theorien zu Schwarzen Löchern. Außerhalb der Fachwelt wurde er vor allem durch seinen Bestseller „Eine kurze Geschichte der Zeit“ (1988) bekannt, in dem er seine Theorien zur Entstehung des Universums und zur Quantenmechanik auf populärwissenschaftliche Weise darstellt.
Wie die israelische Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, hatte die britische Botschaft den Besuch organisiert, um die Zusammenarbeit beider Länder auf dem Gebiet der Wissenschaft zu fördern. Hawking war bereits drei Mal in Israel. 1988 erhielt er in Israel den „Wolf Preis“ für Physik.