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Peres zum Scheich ernannt

BE´ER SCHEVA (inn) - Der israelische Staatspräsident und Friedensnobelpreisträger Schimon Peres hat einen neuen Ehrentitel: Am Dienstag wurde er in einer Beduinensiedlung im Negev zum Scheich ernannt. Bei seinem Besuch lobte er die Fortschritte in der Ortschaft Hura. Diese habe sich in äußerst positiver Weise entwickelt, seit er vor sechs Jahren zum letzten Mal dort war.

Hura liegt nordöstlich der Wüstenhauptstadt Be´er Scheva. Die Honoratioren der Ansiedlung dankten Peres für dessen Einsatz für Frieden. Sie zogen ihm ein traditionelles Gewand über und ernannten ihn zum Scheich. Der Präsident bewunderte auch die Handarbeiten der Frauen und kostete das typische Essen der Beduinen. Dies berichtet die Tageszeitung "Jediot Aharonot".

Der Ortschaftsratsvorsitzende Muhammad el-Nabari sagte bei dem Treffen der Honoratioren mit Peres: "Wir messen Ihrem Besuch bei uns eine hohe Bedeutung bei. Wir befinden uns im Negev, in der Peripherie des Staates. Die Beduinenbevölkerung befindet sich derzeit in einer Phase des Übergangs von einem einfachen, aber stabilen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben zu einem modernen, aber etwas weniger stabilen Leben. Das aktuelle Jahrzehnt wird kritisch und wichtig für die Förderung des Negev sein, und da die Beduinen ein Drittel der Bevölkerung im Negev stellen, glauben wir, dass sich die Region nicht erfolgreich entwickeln kann, wenn die Gegenwart der Beduinen nicht entsprechend berücksichtigt wird."

Die Beduinen "sind daran interessiert, sich gemeinsam mit den anderen Bewohnern vollkommen an der Entwicklung des Negev zu beteiligen", fügte El-Nabari hinzu. "Sie wollen intensiv in den wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Fortschritt investieren."

"Ausschuss müsste Ursachen für Erfolg untersuchen"

Peres brachte seine Bewunderung zum Ausdruck: "Der Besuch in Hura hat mich tief beeindruckt. In Israel ist es Brauch, nach jedem Versäumnis einen Untersuchungsausschuss zu ernennen. Unser Fehler ist es, dass wir, wenn etwas Gutes geschieht, keinen Untersuchungsausschuss ernennen, um zu überprüfen, wie es zu dem Erfolg gekommen ist. Ich würde einen Untersuchungsausschuss einrichten, der überprüfen soll, wie Hura innerhalb so kurzer Zeit zu einem Symbol und Beispiel geworden ist."

Die Ortschaft sei zur Nachahmung empfohlen, so der frühere Minister für die Entwicklung in Galiläa und im Negev. "Wer das Problem der Beduinen lösen will, soll hierherkommen. Ich habe unterwegs das Industriegebiet gesehen, ich habe die Vorbereitungen für Forschung und Entwicklung in der Landwirtschaft gesehen, die Hauptstraße von Hura. Seit meinen letzten Besuch vor etwa sechs Jahren kann man die enorme Veränderung sehen, die Sie initiiert haben. Die Beduinen im Negev sind kein Problem. Sie sind ein Teil des Negev, und man kann ihn nicht entwickeln, ohne die Siedlungen der Beduinen zu entwickeln, so dass sie ihre Tradition wahren, aber auch an der modernen Welt teilnehmen können."

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