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Peres plädiert in Nazareth für Gleichheit

NAZARETH (inn) - Die arabische Jugend in Nazareth ist ein wichtiger Teil der israelischen Gesellschaft. Dies versicherte Staatspräsident Schimon Peres am Montag bei einem Besuch in der nordisraelischen Stadt. Dieser galt explizit der arabischen Bevölkerung.

In der Stadtbücherei kam Peres mit Fünftklässlern zusammen. Er las den Kindern ein traditionelles arabisches Volksmärchen vor und ermunterte sie: "Lest weiter Bücher, zeichnet euch aus und träumt weiter. Ihr seid ein wichtiger und untrennbarer Teil der israelischen Gesellschaft und die israelische Gesellschaft braucht euch." Ihnen stehe völlige Gleichheit zu, damit sie ihre Träume verwirklichen könnten, fügte er nach Angaben des Nachrichtenportals "Arutz Scheva" hinzu.

Peres traf auch mit 150 religiösen und städtischen Würdenträgern zusammen. Er forderte die volle Gleichheit zwischen Arabern und Juden, was die Bildung und die wirtschaftlichen Möglichkeiten angehe. Bürgermeister Ramis Dscharaisy sagte: "Der Staatspräsident hat sich in all seinen öffentlichen Ämtern für Gleichheit für den arabischen Sektor eingesetzt. Ich bin sicher, dass der Besuch in nächster Zeit und in der Zukunft positive Früchte für Nazareth tragen wird." Er sei zuversichtlich, dass der Präsident seine Politik fortführen werde.

Wie die "Jerusalem Post" berichtet, wurde Peres um Unterstützung bei der Einrichtung eines Institutes für höhere Bildung gebeten. Dies habe das Staatsoberhaupt ohne Zögern bewilligt.

Unter den arabischen Bewohnern der Stadt hatte der Besuch gemischte Reaktionen hervorgerufen. Etwa 60 Aktivisten protestierten mit palästinensischen Fahnen und kritischen Transparenten vor dem städtischen Kulturzentrum gegen Peres. Die Demonstranten sind Anhänger der Balad-Partei oder der "Islamischen Bewegung". Sie warfen dem Staatspräsidenten vor, für ein "Massaker" im Libanon aus dem Jahr 1996 verantwortlich zu sein (Israelnetz berichtete).

Die Protestaktion lief größtenteils friedlich ab. Zwei Balad-Aktivisten wurden festgenommen, weil sie die öffentliche Ordnung gestört und Polizisten angegriffen hatten. Der Bewohner Riad Sahdal sagte der "Jerusalem Post" am Rande der Demonstration: "Meiner Meinung nach sollte er kommen, auch wenn er hier nicht geliebt wird." Er beklagte den schlechten wirtschaftlichen Zustand seiner Stadt und rief die israelische Regierung auf, mehr in arabischen Gegenden zu investieren.

"Der Staat Israel ist meine Mutter und das palästinensische Volk ist mein Vater", so der israelische Araber. "Ich kann keinen von beiden aufgeben. Wir zahlen Steuern und arbeiten, aber unsere Lage ist schlecht. Sind wir Bürger oder Gäste? Es reicht nicht, nur zu kommen und Hände zu schütteln. Wir brauchen eine Politik, um unsere Lage zu verbessern. Wir haben keine Fabriken. Touristen, die kommen, beten nur, sie leisten keinen Beitrag zur örtlichen Wirtschaft."

Laut "Arutz Scheva" zeigte sich Peres hingegen beeindruckt von den Entwicklungen. Ihm wurden Pläne für die Entwicklung Nazareths in den Bereichen Hightech und Tourismus gezeigt. Auch bei einem Treffen mit christlichen und muslimischen Schülern wurden ihm unterschiedliche Projekte vorgestellt.

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