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Peres lobt Putins Interesse an Israels Sicherheit

MOSKAU (inn) – Die Sicherheit des Staates Israel ist dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ein Anliegen. Dies sagte der israelische Staatspräsident Schimon Peres am Donnerstag nach einem Treffen der beiden Staatsoberhäupter in Moskau.
Peres liest bei der Einweihung des Jüdischen Toleranzzentrums in einer Torahrolle

Bei dem anderthalbstündigen Gespräch im Kreml ging es unter anderem um die iranische Bedrohung, die Lage in Syrien sowie eine Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern. Peres betonte laut einer Mitteilung seines Büros, der jüdische Staat werde keinen nuklearen Iran dulden, der damit drohe, ihn zu zerstören. Israel sei Teil der weltweiten Koalition, die durch Diplomatie und wirtschaftliche Sanktionen verhindern wolle, dass der Iran Atomwaffen erlange. Die Feinde des jüdischen Staates dürften die Ernsthaftigkeit der israelischen Absichten nicht unterschätzen. Wenn die anderen Mittel keinen Erfolg brächten, blieben alle Optionen auf dem Tisch.
„Es war ein positives und effizientes Treffen“, lautete Peres‘ Fazit. „Aus der Diskussion geht klar hervor, dass Israels Zukunft und Sicherheit für Präsident Putin wichtig ist.“
Jüdisches Toleranzzentrum eröffnet
Putin erinnerte daran, dass er im Juni in der israelischen Küstenstadt Netanja ein Denkmal für die Soldaten der Roten Armee enthüllt hatte, die gegen die Nazis kämpften (Israelnetz berichtete). Gleichzeitig dankte er Peres für dessen Teilnahme an der Einweihung des Jüdischen Museums und Zentrums für Toleranz in Moskau. Das neue Museum sei ein Beitrag zum Kampf gegen Rassismus, Ausländerhass und Nationalismus. Es werde dazu dienen, die Erinnerung an den Holocaust und die Schrecken des Zweiten Weltkrieges zu wahren. Russland werde die Opfer des Holocaust nie vergessen.
Das Museum ist mit zahlreichen interaktiven Monitoren ausgestattet und wird am heutigen Freitag der Öffentlichkeit vorgestellt. Das insgesamt 8.500 Quadratmeter große frühere Busdepot sei mit Hilfe von Spenden eingerichtet worden, sagte eine Sprecherin nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Mit Putins Zustimmung hatte die Stadt Moskau 2001 die denkmalgeschützten Gebäude aus den 1920er Jahren an die Föderation der jüdischen Gemeinden in Russland übergeben. „Das Museum soll nicht nur die jüdische Kultur darstellen, sondern auch die Geschichte Russlands durch das Prisma eines seiner Völker“, zitiert die dpa die Sprecherin Olga Schurawljowa.
Der russische Präsident äußerte sich nach Angaben von Peres‘ Büro auch zu den bilateralen Beziehungen. Er bekundete seine Zufriedenheit, dass sie stärker würden, etwa in den Bereichen Energie, Medizin und Weltraumforschung. Ferner rief er Israelis und Palästinenser zu einer Wiederaufnahme der Friedensgespräche auf. Der Friede zwischen Juden und Arabern in Nahost sei auch für Russland wichtig.
Putin gratulierte Peres zur Ehrenprofessur, die ihm die Russische Akademie verliehen hat. Dies sei eine würdige Weise, den Beitrag des israelischen Staatsoberhauptes für Wissenschaft, Bildung und Frieden anzuerkennen.
Peres appelliert an Putin und Obama
Peres bedankte sich bei seinem Gastgeber für die Rolle der Roten Armee beim Sieg über Nazideutschland: „Russland hat eine große Last auf seinem Rücken getragen, um zu gewährleisten, dass die Schrecken des Zweiten Weltkrieges niemals wiederholt werden. Es ist eine schwerwiegende und beträchtliche Verantwortung. Sie haben während Ihres Besuches gesagt, wer auch immer den Holocaust leugne, könne einen neuen Holocaust hervorrufen, und Sie würden einen Iran, der droht, nicht zulassen.“
In einer persönlichen Anmerkung sprach der 89-Jährige Putin und US-Präsident Barack Obama an: „Aus meinen fortgeschrittenen Jahren und meiner Erfahrung heraus wende ich mich an Sie und an den wiedergewählten Präsidenten der Vereinigten Staaten, Präsident Obama. Sie sind beide junge Führungspersönlichkeiten, die noch viele Jahre vor sich haben. Sie haben eine historische Gelegenheit, sich die Hände zu reichen, um dem Terror und den Bedrohungen ein Ende zu setzen, denen wir alle ausgesetzt sind und die Welt gemeinsam von Blutvergießen und Verzweiflung zu befreien.“
Nach dem Treffen nahmen Putin und Peres an einem Abendessen teil. Dort waren auch der russische Außenminister Sergej Lawrow, Russlands Botschafter in Israel Sergej Jakowlew und die israelische Botschafterin Dorit Golender zugegen.

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