Peres hatte sich über jeden Fall mit Justizminister Ja‘akov Ne‘eman und dem Komitee für die Entlassung von Gefangenen beraten. Die Haftstrafen liegen nun zwischen 30 und 45 Jahren. Hat ein Gericht eine lebenslange Freiheitsstrafe ausgesprochen, ohne die genaue Länge festzulegen, wirkt das Komitee empfehlend. Es obliegt dann dem Staatspräsidenten, die exakte Dauer zu bestimmen. Das Büro von Peres teilte laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ mit, das Staatsoberhaupt und der Justizminister hätten sich jeweils für die längste empfohlene Haftstrafe ausgesprochen.
Unter den betroffenen Arabern ist Karim Junis, der 1981 den Soldaten Avraham Bromberg ermordet hatte. Seine Strafe wurde nun von einer lebenslangen Gefängnisstrafe in 40 Jahre Haft umgewandelt. Walid Daka war 1986 verhaftet worden. Er wurde für schuldig befunden, an der Entführung und Ermordung des Soldaten Mosche Tamam beteiligt gewesen zu sein.
Die Entscheidungen riefen bei einigen Knessetmitgliedern Kritik hervor. Der Abgeordnete Otneil Schneller (Kadima) forderte ein neues Gesetz, das die Macht des Präsidenten bezüglich der Strafumwandlung einschränkt. „Ein Präsident sollte nicht in der Lage sein, die Strafen von israelischen Bürgern zu verkürzen, die Landesverräter sind und Soldaten aus nationalistischen Gründen ermorden“, so Schneller.
Der Abgeordnete Mosche Matalon („Unser Haus Israel“) kritisierte: „Es ist bedauerlich, dass Mördern von Kindern Zugeständnisse gemacht werden.“