Peres besuchte gemeinsam mit dem israelischen Oberrabbiner Schlomo Amar eine religiöse Schule in Sderot. Zu den internationalen Zahlungen an den nahegelegenen Gazastreifen sagte das Staatsoberhaupt: „Es gibt hier keine Kompromisse, auch nicht mit dem ehrenwerten Emir von Katar. Wenn jemand auf sein Doha schösse, dann würde er nicht akzeptieren, dass man ihn finanziert.“ Damit bezog sich Peres auf den Besuch des Emirs in Gaza im Oktober. Der Gast aus dem Golfstaat hatte den Palästinensern hohe Geldsummen für unterschiedliche Projekte zugesagt (Israelnetz berichtete).
Der israelische Präsident bemängelte auch, dass die Region am Rande des Gazastreifens ungerecht behandelt werde. „Es gibt hier eine entsetzliche Ungleichheit im Vergleich zum übrigen Staat“, sagte er laut einem Bericht der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. „Wenn soziale Gerechtigkeit vor allem bedeutet, sich um diejenigen zu kümmern, die die größte Last tragen, dann muss man alles, was möglich ist, auf diese Gegend konzentrieren, und zwar schnell.“
Eine Schülerin der fünften Klasse, Chen, merkte bei Peres‘ Besuch an: „Wir wurden als rote Kinder geboren, die sich vor jedem Alarm fürchten und bei den Eltern schlafen.“ Das Mädchen spielte damit auf das Raketenwarnsystem „Rote Farbe“ an.
Peres besichtigte in Sderot auch Schutzräume. „Der Terror ist ein weltweites Problem“, merkte er an. „Sowohl in Manhattan als auch in Russland leidet man darunter, es ist schon nicht mehr ein Zusammenprall von Armeen, sondern ein Kampf gegen Terroristen. Wenn sich die Welt vereinigt, wird es möglich sein, den Terror zu überwinden.“