Peres wurde mit vollen militärischen Ehren im Verteidigungsministerium empfangen. Für sein Lebenswerk erhielt er von Panetta die Ehrenmedaille des Pentagon. „Dies ist eine passende Anerkennung für Ihr Lebenswerk – Ihr Lebenswerk war es, Frieden, Würde und Freiheit zu fördern“, so Panetta laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“. Er fügte hinzu, diese Werte seien der Kern der Beziehungen zwischen den USA und Israel.
Bei dem Treffen mit Panetta und hochrangigen Vertretern des US-amerikanischen Militärs lobte Peres die Bemühungen des Westens, den Iran auf diplomatische Weise an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern. Er warnte jedoch davor, dass das Regime in Teheran weiterhin „lügen und betrügen“ könnte, um in den Besitz von Nuklearwaffen zu gelangen. Kein „verantwortliches Land der Welt darf eine Situation akzeptieren, in welcher der Nahe Osten einer Vorherrschaft des Iran zum Opfer fällt“, sagte Peres weiter. Für Israel seien in der Iran-Frage „alle Optionen auf dem Tisch“.
Am heutigen Dienstag will sich Peres noch mit US-Außenministerin Hillary Clinton treffen. Am Abend ist ein Essen im Weißen Haus geplant. Die Verleihung der Präsidialen Freiheitsmedaille soll am morgigen Mittwoch stattfinden. Am kommenden Donnerstag wird Peres in Israel zurückerwartet.
Bei seinem Besuch will sich Peres auch für die Freilassung von Jonathan Pollard einsetzen. Er kündigte an, bei einem privaten Treffen mit US-Präsident Barack Obama um eine Haftentlassung des Spions „aus humanitären Gründen“ zu bitten. Vor Journalisten sagte er am Montag, als Präsident, der die Möglichkeit hat, Gnade zu gewähren, verstehe er selbst die vielen Bedenken, die in solch einer Frage aufkommen.
Pollard, ein jüdisch-amerikanischer Mitarbeiter des Geheimdienstes der US-Marine, war am 21. November 1985 verhaftet worden. Erst 1998 räumte Israel offiziell ein, dass Pollard für den jüdischen Staat spioniert habe. Er ist der einzige Spion für ein befreundetes Land, der in den Vereinigten Staaten zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt wurde. Tausende Israelis setzen sich für seine Freilassung ein.