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Peres ehrt Merkel

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist als erste Europäerin mit der höchsten Auszeichnung des Staates Israel geehrt worden. Israels Staatspräsident Schimon Peres verlieh ihr am Dienstag vor etwa 200 Gästen die Präsidentenmedaille in seiner Residenz in Jerusalem.
Peres empfängt Merkel in seiner Jerusalemer Residenz, um sie mit der Präsidentenmedaille auszuzeichnen.

„Mein Volk und meine Nation möchten Ihnen und Ihrem Volk heute unsere tiefste Wertschätzung ausdrücken“, sagte Peres. Er fügte an: „Wir sind Ihnen zutiefst dankbar für Ihre wertbetonte Haltung. Wir sind Ihnen dankbar, wie Sie der jungen Generation die Vision einer besseren Welt vermitteln sowie Antisemitismus und Holocaust-Leugnung entgegentreten und sich für einen Nahost-Frieden einsetzen.“
Der Theaterwissenschaftler Gad Kajnar betonte in seiner Laudatio: „Frau Dr. Merkel ist eine Persönlichkeit, deren Werte Hoffnung erwecken und deren Taten Bewunderung hervorrufen. Auch sieben Jahrzehnte nach der Schoah an unserem Volk ist unser Herz zerrissen angesichts der grauenvollen Vergangenheit. Wir tragen auch weiterhin den Schmerz an dem von den Nazis verübten Mord an unseren Brüdern. Doch die Freundschaft des heutigen liberalen und demokratischen Deutschlands unter der Leitung von Dr. Angela Merkel ragt darüber hinaus.“ Er fügte an: „Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt sich nicht nur für eine Konsolidierung der staatspolitischen Zusammenarbeit beider Staaten ein, sondern auch für eine Intensivierung der Zusammenarbeit und Förderung des Friedens zwischen Israel und seinen Nachbarn sowie dem Ausbau der wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen.“
Merkel zeigte sich in ihrer Ansprache gerührt: Den höchsten Staatsorden eines Landes entgegenzunehmen, sei eine große Ehre für das Land und für die Person, die ihn entgegennehme. Als Deutsche den Orden des Staates Israels entgegenzunehmen, sei jedoch etwas ganz Besonderes.

Lob für Hilfe für verletzte Syrer

In ihrer Rede sprach sie sich für eine Zweistaatenlösung aus. Weiterhin nahm die Kanzlerin auf das 50-jährige Jubiläum deutsch-israelischer Zusammenarbeit im kommenden Jahr Bezug und sagte: „Die Jubiläumsfeierlichkeiten bieten einen weiteren Anlass, uns auch die großen gemeinsamen Herausforderungen bewusst zu machen. So dürfen wir in Deutschland nicht vergessen, dass die Bedrohung Israels nicht abstrakt, sondern ganz konkret ist.“ Über den Iran sagte Merkel: „Unter der neuen Regierung ist der Ton zwar teilweise ein anderer geworden, Taten allerdings fehlen immer noch.“ Merkel sprach sich erneut gegen die nukleare Bewaffnung des Iran aus. Keinesfalls dürfe er zur Gefahr Israels, der Region, aber auch Europas und der Welt werden. „Um dies zu gewährleisten setzen wir weiterhin auf Verhandlungen mit dem Iran.“
Lobend erwähnte die Kanzlerin den Umgang mit Verletzten aus dem Nachbarland Syrien: „Israel leistet seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien in erheblichem Ausmaß humanitäre Hilfe. Das ist inmitten der Tragödie in Syrien gelebte Menschlichkeit.“
Merkel wandte sich an Schimon Peres mit den Worten: „Sehr geehrter Herr Präsident. Den Orden, den Sie mir verliehen haben, sehe ich als Siegel des Vertrauens und der Freundschaft, die sich zwischen unseren Ländern entwickelt hat.“ Die Auszeichnung sei Verpflichtung und Ansporn, gemeinsam gegen Antisemitismus und für die Menschenrechte einzustehen.
Vor der Auszeichnung war ein Großteil des Kabinetts bereits zurück nach Deutschland geflogen. Als einziger Bundesminister nahm Innenminister Thomas de Maizière teil. Im Anschluss an die Preisverleihung gab es noch ein Gespräch zwischen Merkel und Peres. Dies stellte den Abschluss der fünften deutsch-israelischen Regierungskonsultationen dar.

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