TIBERIAS (inn) – Der Wasserpegel des Sees Genezareth ist in diesem Winter so hoch gestiegen wie seit 2004 nicht mehr. Am Donnerstag stand er bei 209,24 Metern unter dem Meeresspiegel. Das sind 44 Zentimeter unter der oberen roten Linie, ab der das Gewässer überzulaufen droht. Seit Anfang des Jahres stieg der Pegel um mehr als 2,20 Meter.
Auch wenn der Regen nun nachlässt, ist damit zu rechnen, dass sich das „Galiläische Meer“ weiter füllt, da das Schmelzwasser aus den Golanhöhen herab geflossen kommt. Sollte sich der Wasserstand der roten Linie annähern, müsste ein Damm nahe des Kibbutz Degania am südlichen Rand des Sees geöffnet werden. Im Februar sagte ein Sprecher der israelischen Wasserbehörde der Onlinezeitung „Times of Israel“, dass die Wahrscheinlichkeit bei 50 Prozent liege, dass es so weit kommt.
Gute Nachricht in Zeiten von Corona
In israelischen Medien wurde die Meldung vom hohen Wasserstand zum Teil als positive Gegennachricht zur Corona-Krise gefeiert. Nach Angaben der israelischen Wasserbehörde liefert der Kinneret zwischen einem Viertel und einem Drittel der natürlichen Wasserversorgung Israels.
Der Wasserpegel wird seit 1926 erfasst. Der Höchststand wurde 1969 gemessen, er betrug 208,20 Meter unter dem Meeresspiegel. Der Tiefstand wurde im November 2001 mit 214,87 Metern unter dem Meeresspiegel gemessen. Diese Marke gilt heute ungefähr als „schwarze Linie“, unter die der Wasserstand nicht absacken sollte.
Von: ser