Sitzungsleiter Jitzhak Vaknin (Schass) hatte Pau am Montag herzlich in der Knesset und im Staat Israel willkommen geheißen. Daraufhin beschimpfte Ben-Ari die Bundestagsvizepräsidentin und reagierte auch nicht, als ihn Vaknin zur Ordnung rief. „Sechs Millionen stehen hinter mir. Es gibt keine Vergebung für Menschen mit Blut an den Händen“, schrie er – und kritisierte einen Mangel an Ausdrucksfreiheit in der Knesset.
Nach der Sitzung teilte Ben-Ari der Zeitung „Ma´ariv“ mit: „Ich verabscheue die Deutschen und alles, was deutsch ist. Als ich sah, wie warm die Vizepräsidentin des Bundestags bei uns in der Vollversammlung empfangen wurde, sind bei mir alle Sicherungen durchgebrannt.“ Der 47-Jährige fügte hinzu: „Ich sehe es nicht ein, dass man den Deutschen in der israelischen Knesset Ehre erweist. Ich kaufe keine deutschen Sachen und bringe nichts Deutsches mit nach Hause. Ein halbes Jahr habe ich für meine Kinder nach einer Tischtennisplatte gesucht, um nur keine deutsche zu haben.“
Pau sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Dass Nazi-Deutschland sechs Millionen Jüdinnen und Juden auf dem Gewissen hat, gehört zu unserer Geschichte und es gehört zu unserer Verantwortung, dass so ein Verbrechen nie wieder geschehen kann. Wenn Jüdinnen und Juden mich daran erinnern, dann ist dies ihr gutes Recht. Fragwürdig wird es nur, wenn diese Mahnung aus der extrem-nationalistischen Ecke kommt, wie mir bescheinigt wurde.“ Der Knesset-Vorsitzende Reuven Rivlin hingegen lobte die deutsche Politikerin bei einem Treffen für deren Kampf gegen den Antisemitismus.