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Patriarch in Bethlehem angegriffen

Palästinensische Demonstranten haben den griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem angegriffen. Sie werfen der Kirche vor, Ländereien an den Staat Israel zu verkaufen oder zu verpachten.
Gelangte trotz der Angriffe unbeschadet in die Geburtskirche: der griechisch-orthdoxe PatriarchTheophilos III.

BETHLEHEM (inn) – Die Autokolonne des griechisch-orthdoxen Patriarchen Theophilos III. ist am Samstag auf dem Weg von Jerusalem zu den griechischen Weihnachtsfeierlichkeiten in der Bethlehemer Geburtskirche attackiert worden. Palästinenser bewarfen die Limousinen mit Eiern und Steinen. Sie protestierten so gegen den Verkauf von griechischen Grundstücken an Juden in Israel.

„Verrat, Palästina darf nicht verkauft werden“, riefen die Demonstranten und hielten entsprechende Plakate hoch. Die palästinensische Polizei in Bethlehem begleitete den Konvoi und trennte zwischen den Demonstranten und den Fahrzeugen. Der Patriarch gelangte wohlbehalten, aber auf Umwegen zur Geburtskirche.

Grüße aus Jordanien

An dem Weihnachtsgottesdienst nahm auch der palästinensische Präsident Mahmud Abbas teil. Zu Gast war zudem Jordaniens Innenminister Ghalib Suabi. Er übermittelte den Christen Grüße seines Königs Abdullah II.

Wegen unterschiedlicher Kalender feiern die Westchristen ihr Weihnachten am 25. Dezember, die Orthodoxen am 6. Januar und die Armenier schließlich am 18. Januar.

Traditionell fahren die Patriarchen von ihrem Sitz in Jerusalem nach Bethlehem und machen auf halber Strecke Halt, beim griechischen Kathisma (Sitz der Maria). Hier erwartet sie auch ein Wachwechsel mit berittenen Polizisten. Die Patriarchen werden erst von Israelis und ab der Stadtgrenze Bethlehems von palästinensischen Pfadfindern begleitet.

Attraktion für Touristen

Der Einzug der Patriarchen auf dem Krippenplatz vor der Geburtskirche, begleitet von Dudelsack spielenden und trommelnden Pfadfindern, zählt zu den wichtigsten touristischen Attraktionen an Weihnachten. Wegen der Anwesenheit vieler Fernsehkameras wird die Prozession immer wieder für politische Demonstrationen missbraucht. Doch bisher ist es nur selten zu gewaltsamen Attacken auf den Patriarchenkonvoi gekommen.

Von: Ulrich W. Sahm

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