Wie „Radio Vatikan“ berichtet, kam der Papst am Montag mit etwa 30 Mitgliedern des Internationalen jüdischen Komitees für interreligiösen Dialog zusammen. Es war sein erstes Treffen mit einer offiziellen jüdischen Delegation als katholisches Kirchenoberhaupt. Bei den Gesprächen ging es um die jüdisch-katholische Zusammenarbeit. In seinem mit dem jüdischen Gruß „Schalom“ eröffneten Vortrag ging Franziskus auf die Bedeutung des Konzilsdokuments Nostra Aetate ein, die den jüdisch-katholischen Dialog einst neu begründete.
Der Papst sagte wörtlich: „Mit den Worten des Konzilstextes erkennt die Kirche an, dass ‚nach dem Heilsgeheimnis Gottes die Anfänge ihres Glaubens und ihrer Erwählung sich schon bei den Patriarchen, bei Moses und den Propheten finden‘. Und in Bezug auf das jüdische Volk erinnert das Konzil an die Lehre des heiligen Paulus, nach der ‚seine Gnadengaben und seine Berufung unwiderruflich‘ sind. Außerdem verurteilt sie standhaft den Hass, die Verfolgungen und alle Erscheinungsformen von Antisemitismus. Aufgrund unserer gemeinsamen Wurzeln kann ein Christ nicht Antisemit sein!“
Während seiner Zeit als Erzbischof von Buenos Aires habe er sich mehrfach mit Vertretern des Judentums getroffen, so Franziskus. Die Gespräche seien immer sehr fruchtbar gewesen. „Doch vor allem, als Freunde, haben wir die Anwesenheit des anderen genossen, wir haben uns gegenseitig im Treffen und im Dialog bereichert, mit einer gegenseitigen Aufnahmebereitschaft, und das hat uns geholfen, uns als Menschen und als Gläubige weiter zu entwickeln.“
