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Palästinensischer Offizier: „PA tut nichts gegen Hamas“

GAZA (inn) – Die Sicherheitskräfte im Gazastreifen können nicht gegen die radikal-islamische Hamas agieren, weil sie keine entsprechenden Anweisungen von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) erhalten. Das sagte ein palästinensischer Offizier am Montag gegenüber dem Online-Dienst der Tageszeitung „Ma´ariv“.

„Die Politiker tun nichts“, so der Offizier. „Sie geben keine Befehle oder Anweisungen. Sobald wir Anweisungen erhalten, können wir handeln, aber bis dahin werden wir, wenn wir etwas gegen die Hamas unternehmen, wie Kollaborateure mit Israel erscheinen.“ Der palästinensische Innenminister Nasser Jussef setze die nötigen Reformen nicht durch, Kommandanten der Sicherheitsapparate würden seine Autorität nicht anerkennen.

Wie bereits Israels Verteidigungsminister Schaul Mofas beobachtet auch der Offizier, dass die Hamas in den Palästinensergebieten eine parallele Autonomiebehörde einrichtet: „Die Hamas gewinnt in Gaza immer mehr an Stärke. Man kann sagen, dass eine zweite Autonomiebehörde entstanden ist, die die Hamas anführt. Sie ist viel besser organisiert und disziplinierter, als wir es sind. Dort gibt man eine Anweisung, und alle richten sich danach.“

Doch der Offizier kritisierte auch die Israelis für ihre Militäreinsätze auf palästinensischem Gebiet: „Ein Vorfall, wie er sich heute morgen ereignet hat, als ein Flugzeug auf zwei Aktivisten des Dschihad al-Islami in Dschabalija schoss, macht es uns nur schwerer. Sie hatten überhaupt nicht vor, wirklich zu schießen.“ Bei dem israelischen Angriff am Montagmorgen waren zwei Palästinenser leicht verletzt worden. Armeeangaben zufolge wurden mehrere Raketenwerfer zerstört.

Dass 400 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freikommen sollen, hat nach Ansicht des Offiziers wenig Bedeutung für die palästinensische Bevölkerung: „1.000 weitere Arbeiter, die durch den Eres-Übergang nach Israel einreisen dürfen, sind mehr wert als die Freilassung von 400 Häftlingen, denen noch zwei Monate im Gefängnis geblieben wären.“

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