WASHINGTON (inn) – Mehr als 200 Angehörige von Opfern des 7. Oktober haben den palästinensischen Milliardär Baschar al-Masri wegen Terrorunterstützung angeklagt. Mit seinen Bauprojekten im Gazastreifen soll er der Hamas beim Terrormassaker geholfen haben.
Infolge der am 7. April beim Bezirksgericht in Washington eingereichten Klage trat Al-Masri von einem Posten bei der Harvard-Universität zurück. Ein Vertreter des dort angesiedelten Kennedy-Instituts für Regierungswesen bestätigte dies der amerikanischen Zeitung „New York Post“ am Donnerstag. Al-Masri gehörte dem Beratungsgremium des Instituts an.
Die Kläger werfen Al-Masri vor, bei Bauprojekten auch Terrorinfrastruktur für die Hamas miterrichtet zu haben. Zudem soll er es der Hamas erlaubt haben, Immobilien in seinem Besitz zu nutzen.
Das Kennedy-Institut sagte gegenüber der „New York Post“, die Anklage „weckt schwerwiegende Vorwürfe“. Diese sollten „durch einen Prozess überprüft und behandelt werden“. Das Büro von Al-Masri nannte die Vorwürfe hingegen „haltlos“.
Vorwurf der Täuschung
Die Opferfamilien betonen, dass die Hamas Israel vorgegaukelt habe, an der Entwicklung des Gazastreifens interessiert zu sein. Al-Masri und seine Unternehmen seien ein integraler Bestandteil dieser „großen Täuschung“ gewesen. „Sie besaßen und betrieben Vorzeigeobjekte im Gazastreifen, die sie wissentlich und absichtlich in die Terror-Infrastruktur der Hamas einbanden und die entscheidende Elemente beim Angriffsplan der Hamas am 7. Oktober waren.“
Bei den Vorwürfen geht es unter anderem um zwei Luxushotels und ein von den USA über die Entwicklungsbehörde USAID finanziertes Industriegebiet im Gazastreifen. Al-Masri hat der Hamas demnach Zugang zu dem Industriegebiet gewährt, um darunter Terrortunnel zu bauen. Zudem seien die Terrortunnel über die Solaranlagen des Industriegebiets mit Strom versorgt worden.
Folgen Sie uns auf Facebook und X!
Melden Sie sich für den Newsletter an!
Die Luxushotels Blue Beach und Ajan sollen Zugänge zu Terrortunneln aufweisen. Das Tunnelsystem unter dem Ajan-Hotel sollen die Terrorgruppen für Raketenabschüsse auf Israel genutzt haben. Nach eigenen Angaben wurde das Hotel 2023 „renoviert“, Ende 2023 im Gazakrieg aber „komplett zerstört“.
Umtriebiger Geschäftsmann
Al-Masri ist bekannt für die palästinensische Planstadt Rawabi, die er ab 2010 errichten ließ. Der 64-Jährige, der auch die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, galt bislang als diplomatischer Akteur mit pragmatischem Ansatz. So soll er eng mit dem amerikanischen Geiselbeauftragten Adam Boehler verbunden sein und diesen bei den Verhandlungen beraten. Die „Jerusalem Post“ bezeichnete Al-Masri in diesem Zusammenhang als „Schlüsselakteur“ bei den Plänen der US-Regierung für den Gazastreifen.
Boehler geriet allerdings auch in die Kritik. Zum einen bezeichnete er die Hamas-Vertreter als „nette Kerle“, dann nannte er die palästinensischen Sicherheitsgefangenen in Israel „Geiseln“, die israelischen Geiseln hingegen als „Gefangene“. Die „Times of Israel“ bescheinigte Boehler daraufhin eine „gefährliche Naivität“.
Von der „Intifada“ zur Wirtschaftsförderung
Al-Masri kam 1961 in Nablus in einer prominenten Familie zur Welt. Sein Onkel ist der bekannte Milliardär Nubi al-Masri, der mit Ölgeschäften zu Reichtum kam. Er förderte zahlreiche Projekte in den umstrittenen Gebieten, darunter 1984 die Al-Quds-Universität. 2020 verklagte er Großbritannien wegen der Balfour-Erklärung.
Ende der 1980er Jahre beteiligte sich Baschar al-Masri führend an der ersten „Intifada“, wie das US-Investigativformat „60 Minutes“ in einem Portrait schilderte. Mehrmals saß er in israelischer Haft. Schon vor Beginn der „Intifada“ hatte Al-Masri ein Studium in den USA angefangen. Später kehrte er in die Staaten zurück und heiratete eine Amerikanerin.
Er ist Vorsitzender der 1993 von ihm gegründeten Palästinensischen Entwicklungs- und Investitionsgesellschaft (PADICO). Die in der Anklage genannten Hotels wurden unter Aufsicht von PADICO gebaut. 1994 gründete er das Beteiligungsunternehmen Massar mit Sitz in Ramallah.
Wegen seiner Zusammenarbeit mit Israel bei der Planstadt Rawabi zog Al-Masri den Unmut der Israel-Boykott-Bewegung BDS auf sich. Diese kritisierte er, weil sie sich gegen ganz Israel und nicht nur gegen Siedlungen richte. Die Normalisierung zwischen Israel und arabischen Staaten begrüßte er; Palästinenser rief er auf, das Beste aus dieser Entwicklung zu machen. (df)
6 Antworten
Bauprojekte im Gazastreifen. Tunnelbau? Terrorzentralen unter Kliniken.
Phui, Al Masri. Was nützen ihm die Milliarden, sein letztes Hemd hat keine Taschen. Außerdem wird er in der Hölle schmoren….
Shalom. Shalom Israel.
OT: Hat ihn EU bezahlt für “ Bauarbeiten?“
Nachtrag: IL müsste ihn kurzfristig entführen, damit er sagt, wie verzweigt die Terrortunnels verlaufen? Wo Waffenlager und Eingänge. Dann kann er wieder g e h en…..sorry.
Wegen Terroristen und deren weltweite Unterstützer bekommt man manchmal so Ideen.😁😀
Palästinensischer Milliardär Al-Masri hat die Terrorinfrastruktur (Terrortunnel) für die Hamas gebaut. Er hat die amerikanische Staatsbürgerschaft. Muss das sein?
Dass Böhler mit Al Masri unter einer Decke steckt und Trump somit auch involviert ist, ist unter aller Kanone. Wie kann man Hamas-Vertreter als „nette Kerle“ bezeichnen? Was hat Trump sich da mit Musk, Böhler und weiteren Konsorten in die Regierung geholt?
Al Masri ist wie vielen anderen Milliardären sein Reichtum zum Verhängnis geworden. „Wem viel gegeben ist, von dem wird viel gefordert werden.“ Lukas 12,48
Al Masris „goldene Stadt“ Rawabi wurde zum Flop. Einst für 40000 Menschen angelegt, ist nur von 1/10 bewohnt. Und der so „schlimme Besatzer“ hat, obgleich das Baugebiet in Zone A liegt, den Anschluss an das Trinkwassersystem Israels erlaubt. In Al Masris Größenwahn sollte es dann noch Rawabi 2, 3 und 4 geben. Aber Gott sagt nicht zu allen menschlichen Plänen Ja.
Liebe Ella, Trump mag ja mit Netanjahu“ können“, n o c h für Israel gut sein, a b e r darum geht es nicht nur. Dieser Mann ist ein kompletter Idiot, sorry für Ausdruck. Der macht alles kaputt, auch für sein Volk. Für die Ukraine so wie so. Putin lacht über ihn und China unterwirft sich bei Zöllen nicht. Ein Mensch, der über Behinderte und Frauen lästerte gehört nicht in ein politisches Amt. Aber jeder kriegt, was er verdient. Siehe BRD und zersplitterte EU. OT: Heute kommt ein Flugzeug aus Afghanistan und Parkistan ca. 600, die NGOs auswählten. Nur 5 Ortskräfte. AA stellt ungeprüft Papiere aus. Noch Ampel Politik. Keiner weiß, ob Islamisten einreisen? BRD bezahlt diese NGOs, kennt sie aber nicht. Ein Experte sagte auf WELT, diese Ausreisenden wären von Taliban nicht verfolgt. Reist da wieder Judenhass ein? Da kann man auf Ostermärsche gespannt sein, wie viel Pal/ Hamas Fahnen wegen….. Shalom
@ Guten Morgen Am Israel chai.🇮🇱
Ich weiß um das Dilemma Trump. Ich bin kein Freund von ihm und ich kann vieles nicht ernstnehmen, was er tut und sagt. Und seine Berater wie Musk, ein Witz. Aber er ist nun mal gewählt und momentan der einzige, der Israel unterstützt. Wäre Kamala Harris die bessere Wahl gewesen, ich glaube nicht. Ich sehe mit Sorgenfalten, was er in der Welt anrichtet. Deshalb bete ich, das ist das einzige, was ich tun kann.
Und ja, für unsere Regierung auch. Es ist das Werk Baerbocks, dass die Flüge aus Afghanistan kommen. 2800 haben noch die Zusage aus DE, dass sie kommen dürfen. In ihren letzten Tagen verzapft sie noch solchen Blödsinn. Und Merz kann erst ab 6.5. anders agieren. Er wird sich bewähren müssen. Bin gespannt.