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Palästinensischer Bericht: Anschläge sollen Friedensgespräche torpedieren

RAMALLA (inn) – Die palästinensischen Terrorgruppen stimmen die Zeitpunkte ihrer Anschläge häufig mit Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern ab. Das geht aus einem Bericht eines palästinensischen Sicherheitsdienstes hervor.

„Die Selbstmordattentate sind ein Schlüsselelement in der Arena des Kampfes zwischen Israelis und Palästinensern“, heißt es in dem Dokument. „Eine Analyse der Umstände von Zeitplanung und Ausführung der überwiegenden Mehrheit der Anschläge, vor allem der größeren von Hamas und Dschihad al-Islami, zeigt, dass die Zeitplanung viel mehr eine rein politische Angelegenheit war als eine praktische militärische.“

So sei es das Ziel des Attentats auf das „Dolphinarium“ in Tel Aviv gewesen, amerikanische Bemühungen zu torpedieren, die Koordination im Sicherheitsbereich zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) zu erneuern. Die radikal-islamische Hamas habe dies als direkte Bedrohung empfunden, so die Verfasser. Bei dem Anschlag am 1. Juni 2001 waren vor einer Diskothek 21 israelische Jugendliche getötet worden.

„Das Attentat fand nach zwei besonderen Treffen zwischen israelischen und palästinensischen Sicherheitsoffizieren in Ramalla und Gaza statt“, schreiben die Palästinenser in dem Bericht. „Daran nahmen offizielle amerikanische Vertreter teil. Diese versuchten, die Koordination zwischen beiden Seiten wieder in Gang zu bringen.“

Ähnlich werten die Verfasser den Anschlag der Hamas auf die Pizzeria „Sbarro“ in Jerusalem zwei Monate später. Er „kam inmitten von großen Bemühungen, die Schussangriffe in den Autonomiegebieten zu stoppen“, heißt es in dem Dokument. „Die politische Atmosphäre enthielt auch eine Initiative, internationale Beobachter nach Bethlehem und Rafah zu schicken und den Mitchell-Report durchzusetzen. Einen Tag vor dem Attentat gab es ein Treffen zwischen Jasser Arafat und dem amerikanischen Konsul in Jerusalem, das positiv war.“

Dem Bericht zufolge hatten palästinensische Sicherheitskräfte bereits den Ingenieur des Anschlags auf die Pizzeria, Abdulla Albarghuti, festgenommen. Dabei hatten ihnen israelische Informationen geholfen. Doch die Verhaftung konnte das Attentat nicht mehr verhindern.

Die Verfasser gehen davon aus, dass Hamas und Dschihad gute Beziehungen zu Vertretern der PA haben. Dadurch erhalten sie Informationen über politische Entwicklungen. Dazu gehören auch Verhandlungen mit Israel, den USA und der internationalen Gemeinschaft. Dadurch können die Terrorgruppen schnell agieren. Dem Dokument zufolge ist es das Hauptziel der beiden Organisationen, „die PA zu zerstören und eine alternative Regierung zu schaffen. Diese soll trotz Kampfhandlungen nach den Bedingungen der Hamas verhandeln, die der Linie der Hisbolla folgen“.

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