Der Besuch ereignete sich bereits am vergangenen Donnerstag. 15 Rabbiner aus Bnei Brak bei Tel Aviv waren für eine Stunde zu der Stätte gekommen. Die palästinensischen Sicherheitskräfte hatten die Israelis am Hawara Checkpoint in Empfang genommen und von da an bis zum Josefsgrab und später wieder zurück eskortiert. Die Rabbis waren dabei in ihren eigenen Fahrzeugen unterwegs.
Dschibrel al-Bakri, der Gouverneur von Nablus, betonte gegenüber der palästinensischen Nachrichtenagentur "Ma´an": "Die PA betrachtet das Josefsgrab als historische Stätte, bei der jeder das Recht auf Zutritt hat, solange er sich an die palästinensischen Regeln und Anweisungen hält, denn das Grab ist unter palästinensischer Kontrolle."
Hintergrund
Die von Israelis "Kever Josef" genannte Grabstätte wurde mehrmals von Palästinensern zerstört und schlussendlich zu einer Moschee umgebaut. Die palästinensische Polizei hatte nichts zum Schutz des Heiligtums unternommen. Rechtlich gesehen befindet sich die Grabstätte nach den Osloer Verträgen unter israelischer Hoheit. Um weitere Gewalt zu verhindern, hatte die israelische Regierung das Grab jedoch unter palästinensische Aufsicht gestellt. Die Stätte, an der Josef, ein Sohn des Erzvaters Jakob, begraben liegt, befindet sich bei Nablus, dem biblischen Sichem.