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Palästinensische Reaktionen nach Gipfeltreffen

GAZA (inn) – „Wir werden unsere Waffen nicht eher niederlegen, bis der letzte Zentimeter des Landes Palästina befreit ist“ – das sagte der Sprecher der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen, Abdel Aziz Rantisi am Mittwoch. Auch die Terrorgruppe Jihad al-Islami kündigte die Fortsetzung der bewaffneten „Intifada“ an.

Die beiden Organisationen widersetzten sich damit der Aufforderung des palästinensischen Premierministers Mahmoud Abbas (Abu Mazen), der zu einem Waffenstillstand aufgerufen hatte.

Rantisi bemängelte, daß Abbas bei seiner Rede auf dem Dreiergipfel im jordanischen Aqaba am Mittwoch nicht auf die Leiden der Palästinenser eingegangen sei und Fragen wie die Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge ausgelassen habe. „Abbas sagte heute der Welt, daß wir die Aggressoren und die Israelis die Opfer sind“, kritisierte der Hamas-Sprecher.

Er bestätigte, daß es Gespräche mit Abbas hinsichtlich eines Waffenstillstandes gebe, seine Organisation habe sich jedoch noch nicht entschieden. Der „Widerstand“ werde weitergehen, „bis wir unsere Ziele erreicht haben. Wir können unser Land nicht aufgeben“.

Mahmoud al-Zahar, ein weiterer Führer der Hamas, bezeichnete die Rede Abbas´ sogar als eine „Kriegserklärung gegen die palästinensische Bevölkerung“.

Auch der Führer des Jihad al-Islami im Gazastreifen, Abdullah Shami, übte Kritik an Abbas. „Er hat sich gegen Terror und Gewalt gegen Israelis ausgesprochen, aber nichts im Gegenzug von ihnen erhalten“. Auch seine Gruppe werde den „Kampf gegen die israelische Besatzung“ vorerst fortsetzen.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ meldet, bezeichnete Saeb Erekat, Berater von PLO-Chef Yasser Arafat, das Gipfeltreffen als „gescheitert“, da US-Präsident George W. Bush keinen genauen Zeitplan für die Umsetzung der „Roadmap“ vorgegeben habe. Er kritisierte zudem Israels Premierminister Ariel Sharon, da dieser keine Unterstützung für einen suveränen, unabhängigen Palästinenserstaat geäußert und sich auch nicht für ein Ende der Gewalt gegen die Palästinenser ausgesprochen habe.

Der palästinensische Außenminister, Nabil Sha´at, zeigte sich hingegen positiv überrascht über Sharons Aussagen. Der israelische Premier sei den Palästinensern weiter entgegengekommen, als sie erwartet hätten, als er sich für einen Palästinenserstaat auf einem „zusammenhängendem Gebiet“ aussprach und die Räumung illegaler jüdischer Siedlungen ankündigte, so Sha´at.

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