GAZA (inn) – Am Sonntag haben erneut Dutzende palästinensische Journalisten gegen gewalttätige Übergriffe und gegen die Einschränkung der Pressefreiheit protestiert. Mehr als 200 Journalisten besetzten das Gebäude des Palästinensischen Legislativrates (PLC) in Gaza-Stadt.
Die Medienvertreter trugen symbolisch Tücher vor dem Mund. Sie forderten Pressefreiheit und die strafrechtliche Verfolgung der Gewalttäter.
Nach mehreren Stunden erschien Tajeb Abdel Rahim, ein Top-Berater von PLO-Chef Jasser Arafat. Er versicherte den Journalisten, dass Arafat „allen Übergriffen auf Journalisten nachgehen werde“.
Die Journalisten beendeten daraufhin ihren Sitzstreik und kündigten an, ihre Proteste für eine Woche auszusetzen, um „der Palästinensischen Autonomiebehörde die Chance zu geben, ihre Versprechen umzusetzen“.
Die Medienvertreter hatten ihren Streik bereits am Samstag begonnen. Nachdem am Freitag das Fahrzeug des Bürochefs der Tageszeitung „Al-Hajat Al-Jadeeda“ in Gaza angezündet worden war, hatten sie ihre Arbeit niedergelegt.
In den vergangenen Wochen hatten maskierte Palästinenser mehrmals in Ramalla, Gaza und anderen Städten Büros von Zeitungen oder Rundfunkanstalten überfallen. Sie hatten dort Computer, Kameras und Möbel zerstört, die Mitarbeiter geschlagen und mit Waffen bedroht.
Erst vor einer Woche waren ebenfalls rund 200 palästinensische Journalisten wegen der Angriffe in einen Streik getreten.