Die etwa 200 palästinensischen Christen nahmen an einer symbolischen Trauerprozession für die 21 ägyptischen Kopten teil, die die Terror-Organisation „Islamischer Staat“ (IS) vergangene Woche hingerichtet hatte. Im Kerzenschein trugen die Trauernden vier mit Goldkreuzen verzierte Särge zum Sitz des Koptischen Patriarchats in der Jerusalemer Altstadt. Ein orthodoxer Geistlicher habe eine Totenrede verlesen.
„Wir wollen unsere Solidarität mit Ägyptern und Kopten ausdrücken und zeigen, wie traurig palästinensische Christen und muslimische Freunde sind“, erklärte einer der Teilnehmer laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“. „Es kann die barbarische Art und Weise, wie sie abgeschlachtet wurden, nicht wieder gutmachen. Deshalb beten wir, dass diese Region endlich aufsteht und sich dem IS entgegenstellt“, ergänzte der Mann.
Die Marschteilnehmer schwenkten auch Banner mit Bibelversen und Bildern der Ermordeten. Außerdem forderten sie die internationale Gemeinschaft auf, „auf das Töten Unschuldiger zu reagieren“ und den Kampf gegen die Terrorgruppe zu intensivieren. „Jesus hat uns gelehrt, die andere Wange hinzuhalten, aber wenn jemand grundlos versucht zu töten, dann sollte man sich verteidigen“, sagte ein Marschierender laut „Ma‘an“.
Bereits am Dienstag waren laut Medienberichten in Bethlehem und Beit Sahur im Westjordanland Christen und Muslime gemeinsam aus Protest gegen die IS-Gräueltat auf die Straße gegangen. Ein libyscher IS-Ableger hatte am Sonntag ein Video im Internet verbreitet, in dem zu sehen ist, wie 21 ägyptische Kopten enthauptet werden.
