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Palästinensisch-israelische Koexistenz an „TU BiSchvat“

BETHLEHEM (inn) - Israelische Siedler und Palästinenser haben zum jüdischen Neujahrsfest der Bäume "TU BiSchvat" ein besonderes Zeichen für Koexistenz gesetzt: Um den Staub einer Holzfabrik abzufangen, pflanzten sie am gestrigen Mittwoch im Westjordanland gemeinsam Bäume.

An der Aktion beteiligten sich Israelis aus Efrat und Palästinenser aus dem Dorf Dschurat al-Schama bei Bethlehem. Bewohner beider Ortschaften fühlen sich schon länger durch den Staub einer Holzverarbeitungsanlage gestört. Deren palästinensischer Besitzer, Abu Taled, hatte bereits eine Steinmauer errichten lassen, um den Staub aufzuhalten. Der Bürgermeister von Efrat, Oded Ravivi, gab das Land zwischen der Fabrik und der Siedlung nun zum Bepflanzen frei. Dort soll jetzt ein kleiner Wald entstehen, die Steinmauer soll abgerissen werden.

"Wir haben uns mit Abu Taled getroffen und kamen überein, an TU BiSchvat einen Wald zu pflanzen, um den Staub abzufangen", sagte Ravivi laut der Tageszeitung "Yediot Aharonot". Abu Taled sei sehr begeistert gewesen und habe versprochen, Freunde und Angestellte zu der Aktion mitzubringen.

Laut Ravivi prüften Israelis und Palästinenser derzeit außerdem die Möglichkeit, dass Sicherheitskräfte aus Efrat die Holzfabrik über Nacht bewachen, als Teil der Bemühungen eine gute nachbarschaftliche Beziehung zu kultivieren.

1.500 Bäume für Itamar

Anlässlich des Neujahrsfestes haben am Mittwoch mehr als 2.000 Israelis Ausflüge nach Samaria unternommen. In der Siedlung Itamar pflanzten rund 1.000 Anhänger der Likud-Partei 1.500 Bäume auf dem Gelände des Lehrhauses "Mischkan Ehud". Sie gedachten dabei der fünf von Palästinensern ermordeten Mitglieder der Familie Vogel aus Itamar.

Der Vorsitzende des Regionalrates von Samaria, Gerschon Mesika, sagte in diesem Zusammenhang: "Das Pflanzen von Bäumen und das Erzeugen von Leben, das noch auf der Erde der Siedlung Itamar blühen wird, werden die Ermordeten durch eine einzige klare Aussage unsterblich machen – Judäa und Samaria sind ein untrennbarer Teil des Staates Israel."

Knessetmitglied Danny Danon betonte dazu: "Wir sind nach Israel eingewandert, um zu bauen und nicht, um nachzugeben. Für jeden Anschlag werden wir ein weiteres Haus und eine weitere Siedlung bauen. Wir werden weiter das Recht der Erzväter verwirklichen, das uns über dieses Land verliehen wurde."

Netanjahu pflanzt in Be´er Scheva

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu nahm an einer Zeremonie in Be´er Scheva teil. Dort pflanzte er einen Johannisbrotbaum. Er bezeichnete TU BiSchvat als einen Feiertag für die "grüne Revolution", welche seine Regierung anführe.

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