TEL AVIV (inn) – Israelische Soldaten haben am Montagmorgen in der palästinensischen Ortschaft Sanirja in Samaria nahe der „grünen Linie“ eine Palästinenserin angeschossen. Zuvor waren wegen Warnungen vor Terroranschlägen mehrere Straßen in der Gegend gesperrt worden.
Die Frau war auf eine Gruppe Soldaten zugelaufen, die um Sanirja patrouillierten. Da die Palästinenserin nicht anhielt, als sie von den Soldaten dazu aufgefordert wurde, hielten sie die Armeeangehörigen für eine Selbstmordattentäterin und schossen auf sie. Dabei wurde die Frau leicht bis mittelschwer verletzt.
Wie sich später herausstellte, war die Palästinenserin offenbar geistig verwirrt und hatte deshalb die Anweisungen ignoriert. Sie wurde von den Soldaten medizinisch versorgt.
Israel befand sich am Morgen in der Gegend um Tel Aviv in hoher Alarmbereitschaft. Der Inlandsgeheimdienst Schin Beit hatte zuvor Hinweise darüber erhalten, dass eine Palästinenserin auf dem Weg nach Israel sei, um sich dort in die Luft zu sprengen. Polizei und Armee waren daraufhin in der Gegend um das arabische Dorf Kafr Kassem östlich von Tel Aviv verstärkt im Einsatz. Sie errichteten zahlreiche Straßensperren und kontrollierten die Fahrzeuge, die in die Städte Kfar Saba, Rosch HaAjin und Petah Tikva fuhren.
Ebenfalls am Montagmorgen verhafteten Soldaten in der Autonomiestadt Nablus einen hochrangigen Führer der Terrorgruppe Dschihad al-Islami. Der Mann wird für die Planung mehrerer Attentate verantwortlich gemacht.
Am Sonntag eröffnete ein Palästinenser nördlich von Ramalla in Samaria das Feuer auf ein israelisches Fahrzeug. Dabei wurde ein 40-Jähriger Israeli verletzt. Zu dem Attentat bekannten sich die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden von PLO-Chef Jasser Arafats Fatah-Partei.