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Palästinenser verurteilen IS-Mord an Jordanier

RAMALLAH / GAZA (inn) – Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat die Ermordung des jordanischen Piloten Muath al-Kasassbeh durch die Terror-Miliz „Islamischer Staat“ (IS) scharf verurteilt. Hunderte Palästinenser verschiedener Fraktionen demonstrierten am Mittwoch in Ramallah gegen den IS.
In Ramallah haben Palästinenser gegen die Terror-Organisation „Islamischer Staat“ demonstriert.
„Dieses Verbrechen offenbart die böse Natur und die unmenschlichen Praktiken der Terroristen“, sagte Abbas laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“. Er fügte hinzu: „Das hat nichts mit dem Islam zu tun, der Religion der Toleranz.“ Die palästinensische Regierung verurteilte die „abscheuliche Art und Weise“, auf die Al-Kasassbeh getötet wurde. Die radikal-islamische Hamas nannte die Verbrennung des Jordaniers bei lebendigem Leib ein „abscheuliches Verbrechen“. Sie verurteile „alle Formen des Tötens und von Angriffen gegen die Menschen unserer arabischen und islamischen Nation“. Zuvor hatte auch die Fatah-Partei den Mord verurteilt. Sie stehe hinter dem Kampf des jordanischen Volkes gegen „Kriminelle und Terroristen“, heißt es in einer Mitteilung. Und weiter: „ISIS hat ein barbarisches Verbrechen gegen Muslime und gegen die Menschlichkeit begangen, das zeigt die Brutalität und Hässlichkeit der Täter.“ Die Fatah verglich den Mord an Al-Kasassbeh mit der Tötung des Palästinensers Muhammad Abu Chdeir im vergangenen Juli. Drei jüdische Israelis hatten den Jugendlichen aus Rache an dem Mord an drei israelischen Talmudschülern bei lebendigem Leib verbrannt. In Ramallah gingen mehrere Hundert Palästinenser auf die Straße, um gegen den IS zu demonstrieren. Vor dem Haus des jordanischen Botschafters Chalid al-Schawabkeh bekundeten sie ihre Solidarität mit dem Haschemitischen Königreich. Al-Schawabkeh dankte den Demonstranten. Er betonte: „Jordanien, sein König, seine Regierung und sein Volk werden immer gegen Terror vorgehen.“ Am Dienstag hatte der „Islamische Staat“ ein Video im Internet veröffentlicht. Es zeigt, wie Al-Kasassbeh in einem Käfig bei lebendigem Leib verbrannt wird.

Lieberman: „Terror nicht mit Worten bekämpfen“

Jordaniens König Abdullah II. nannte Al-Kasassbeh einen Helden. Jordanien müsse angesichts der schwierigen Umstände geeint bleiben. Der König kündigte ein härteres Vorgehen gegen Terrorismus an. Wenige Stunden nach Veröffentlichung des Videos ließ Jordanien zwei verurteilte und inhaftierte Mitglieder des Terrornetzwerkes „Al-Qaida“ hinrichten. Noch vor einigen Tagen hatte Jordanien mit dem IS über einen Gefangenenaustausch verhandelt. Israels Außenminister Avigdor Lieberman übermittelte dem jordanischen Volk und König Abdullah II. sein Beileid. Er begrüßte die „harte und bestimmte Reaktion“ auf den Mord an Al-Kasassbeh. „Die Führer in der Welt müssen dem Beispiel König Abdullahs im Kampf gegen den Terrorismus im Allgemeinen, und gegen ISIS im Besonderen folgen. Denn Terrorismus kann nicht mit Worten bekämpft werden, sondern nur durch starkes Handeln. Wir können keine Verhandlungen über die Freilassung Gefangener führen oder Deals mit Terroristen machen. Sie müssen zerstört und ausgelöscht werden, wie es König Abdullah gemacht hat“, erklärte Lieberman laut einer Mitteilung seines Büros. Al-Kasassbeh war am 24. Dezember in die Hände des IS geraten, nachdem sein Flugzeug nahe der syrischen Stadt Rakka abgestürzt war. Jordanien hat sich dem Kampf der von den USA angeführten militärischen Allianz gegen den „Islamischen Staat“ angeschlossen.

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