„Wir wollen von (dem US-Sondergesandten George) Mitchell hören, dass Israel seine Entscheidung zurücknimmt, Wohneinheiten zu bauen, bevor wir mit Verhandlungen beginnen“, sagte Erekat laut der Tageszeitung „Ha´aretz“.
Am Mittwoch hatte sich US-Vizepräsident Joe Biden mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas in Ramallah getroffen. Abbas hatte betont, dass es nicht ausreiche, Israels Entscheidung zu verurteilen, sie müsse auch von Israel zurückgenommen werden. Er rief die israelische Regierung dazu auf, sich zum Friedensprozess zu verpflichten.
Biden hatte auf einer Pressekonferenz mit Abbas erneut Israels Entscheidung verurteilt, 1.600 neue Wohneinheiten in Ostjerusalem bauen zu wollen. Dieser Plan untergrabe das Vertrauen, das jetzt wichtig sei, um mit Verhandlungen beginnen zu können. Er betonte, dass die Palästinenser einen lebensfähigen und unabhängigen Staat auf einem zusammenhängenden Gebiet verdienten.
Israels Innenministerium hatte am Dienstag sowohl im eigenen Land als auch im Ausland für Empörung gesorgt, als es die Genehmigung zum Bau von 1.600 Wohneinheiten im Ostjerusalemer Stadtteil Ramat Schlomo erteilte. Die Bekanntgabe erfolgte zu einem Zeitpunkt, zu welchem Israelis und Palästinenser unter US-amerikanischer Vermittlung in indirekte Gespräche treten wollten. Innenminister Eli Jischai hatte sich für den Ärger entschuldigt, den die Bekanntgabe des Plans verursacht hatte. Premierminister Benjamin Netanjahu hatte angegeben, er habe von der Zustimmung des Planes nichts gewusst. Bislang gibt es keine Pläne, die Genehmigung zurückzuziehen.