Zahlreiche Palästinenser fuhren am Montag mit Fischerbooten aufs Meer hinaus und schwenkten palästinensische Fahnen. Damit wollten sie der Erstürmung der "Mavi Marmara" durch die israelischen Streitkräfte gedenken, bei der vor einem Jahr neun Aktivisten getötet worden waren.
An Bord der "Mavi Marmara" in einem Hafen nahe Istanbul hielten unterdessen Aktivisten eine Pressekonferenz ab. Ende Juni wollen sie erneut versuchen, mit einer Flotte von 15 Schiffen die israelische Seeblockade zu durchbrechen. Wie der Nachrichtensender CNN meldet, werden insgesamt 1.500 Personen aus 100 verschiedenen Ländern daran teilnehmen. Die Entscheidung Ägyptens, die Grenze zum Gazastreifen zu öffnen, wurde in einer auf der Pressekonferenz verlesenen offiziellen Erklärung der Aktivisten begrüßt. Dies bedeute jedoch nicht, dass die nächste Flottille ausfalle: "Wir rufen die Vereinten Nationen und internationalen Organisationen auf, unsere Aktion zu unterstützen und zu verlangen, dass Israel unsere Schiffe nicht angreift", heißt es in dem Statement weiter.
Demonstranten: "Verflucht sei Israel!"
Am Montagabend demonstrierten dann mehrere Tausend Menschen in der Innenstadt von Istanbul gegen die israelische Militäraktion vor einem Jahr. Die Teilnehmer beteten für die Toten, skandierten aber auch Parolen wie "Verflucht sei Israel".
In der Nacht vom 30. auf den 31. Mai 2010 hatte die israelische Marine die "Mavi Marmara" im Mittelmeer gestürmt, um deren Hilfslieferung für den Gazastreifen nach Waffen zu durchsuchen. Bei der Razzia kam es zu Kämpfen, bei denen acht Türken und ein US-Bürger türkischer Abstammung ums Leben kamen. Die türkische Terror-Organisation IHH hatte die Flottille organisiert, zu der das Schiff gehörte.