Wie das Internetportal „Walla“ meldet, sandte Abbas seine Glückwünsche an die Angehörigen der fünf Libanesen. Zudem äußerte er sein Mitgefühl mit den Familien der 199 Araber, deren Leichen ebenfalls in den Libanon gebracht werden. Kuntar war seit 1979 in Haft, weil er mehrere Israelis ermordet hatte – darunter sind auch zwei kleine Kinder. Die anderen Libanesen waren im Zweiten Libanonkrieg vor zwei Jahren von Israel gefangen genommen worden.
Glückwünsche von Hamas
Auch der Premier der Hamas im Gazastreifen, Ismail Hanije, gratulierte Kuntars Familie. Er besuchte die Adoptivmutter des Freigelassenen im Flüchtlingslager El-Burejdsch. Ihr Sohn war einst mit Kuntar inhaftiert gewesen. Als er freikam, besuchte sie seinen Haftgenossen weiter und ließ ihm die Zuwendung zukommen, die normalerweise einem echten Sohn vorbehalten ist. Dies berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“.
Im Gazastreifen feierten viele Palästinenser den Gefangenenaustausch wie einen Sieg und verteilten Süßigkeiten. Premier Hanije bezeichnete Kuntar als „arabischen Nationalhelden“. Seine Freilassung sei ein großer Tag für die arabische Nation. Israel werde einen hohen Preis für den von Palästinensern festgehaltenen Soldaten Gilad Schalit bezahlen müssen. Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri sagte laut der Zeitung „Ha´aretz“: „Heute ist ein großer Sieg für die Widerstandsbewegungen und die Hisbollah. Er zeigt, dass die Entführung von Soldaten der einzige Weg ist, um Gefangene freizubekommen.“
Libanesen begehen Feiertag
Im Libanon wurde der Mittwoch zum nationalen Feiertag erklärt. Anlass sei die „Befreiung von Häftlingen aus den Gefängnissen des israelischen Feindes und die Rückkehr der sterblichen Überreste von Märtyrern“. Premierminister Fuad Siniora, Präsident Michel Suleiman und Parlamentssprecher Nabih Berri machten sich bereit, die Heimkehrer am internationalen Flughafen in Beirut zu empfangen.
Mehr über die Hintergründe des Gefangenenaustausches lesen Sie im Israelnetz-Artikel „Verhandlungserfolg oder Niederlage?“.