Bei der Nachbildung handelt es sich um das renovierte israelische Gefängnis „Saraja“, das von britischen Kolonialmächten im Jahr 1936 errichtet worden war. Es wurde dann abwechselnd von Israel, der Palästinensischen Autonomiebehörde und schließlich für kurze Zeit von der Hamas genutzt. Waed, eine Vereinigung, die sich für palästinensische Gefangene einsetzt und der Hamas nahe steht, habe die Renovierung und die Öffnung für Besucher organisiert. Das berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Die Gefängniszellen und Verhörräume seien durch israelische Luftangriffe über die Jahre zerstört worden. Stattdessen habe Waed Zeltreihen errichtet, die den israelischen Inhaftierungslagern in der Wüste Negev ähneln sollen.
Abdallah Kandil, ein Sprecher von Waed, äußerte die Hoffnung, dass der Zorn über die Notlage der in Israel inhaftierten Palästinenser zu einem weiteren „bewaffneten Kampf“ führen werde. Sejad Dschuda, ein ehemaliger Insasse von Saraja, führt Besuchergruppen in dem museumsähnlichen Gebäude herum. „Indem ich hier bin, teile ich meine Geschichte mit den Leuten“, sagte er. Von den Besuchern erhoffe er sich so mehr Solidarität für die derzeit in Israel inhaftierten Palästinenser. Er versuche, ihnen zu erklären, wie sich die Haft und das Leben in den Zellen zu seiner Zeit abspielten.
Palästinenser sähen ihre Landsleute, die sich in israelischer Gefangenschaft befinden, als Helden im Kampf um einen eigenen Staat, schreibt „Yediot Aharonot“. Israel bezichtige viele von ihnen jedoch des Mordes oder der Körperverletzung und belasse sie wegen der Sicherheit des jüdischen Staates in Haft.