TEL AVIV (inn) – Ein Gericht in Tel Aviv hat einen Palästinenser zu lebenslanger Haft verurteilt, der seine jüdische Geliebte ermordet hat. Mohammed Haruf hatte ausgesagt, er habe die Frau ermordet, weil sie Jüdin war.
Der Familie des Opfers Michal Halimi muss Haruf umgerechnet rund 60.100 Euro Entschädigung zahlen, urteilte das Bezirksgericht am Sonntag. Der Palästinenser wurde zudem zu weiteren fünf Jahren Gefängnis wegen anderer krimineller Vergehen im Zusammenhang mit dem Mord an Halimi verurteilt. Das berichtet die Onlinezeitung „Times of Israel“.
Der Mann aus Nablus im Norden des Westjordanlandes war im vergangenen August wegen Verdachts auf Mord an Halimi verhaftet worden. Die Israelin lebte in der Siedlung Adam. Sie war verheiratet und im achten Monat schwanger. Im Mai 2017 hatte ihre Familie sie als vermisst gemeldet. Die Polizei fand schließlich heraus, dass die Frau eine Beziehung mit dem Palästinenser hatte. Offenbar hatte sie ihren Mann verlassen.
„Alle Juden töten“
In der Anklage hieß es zunächst, Haruf erwürgte Halimi, weil sie sich weigerte, mit ihm nach Nablus zu ziehen. Nach dem Mord habe er ihr Auto sowie ihre Kreditkarten gestohlen. Das Fahrzeug habe er im Westjordanland verkauft. Halimis Leiche wurde Ende Juli bei Holon, südlich von Tel Aviv, gefunden.
Bei seinem ersten Antritt vor Gericht sagte der 29-Jährige jedoch aus, er habe Halimi nicht aufgrund eines Beziehungsstreits, sondern aus nationalistischen Gründen ermordet. Er habe den Mord begangen, „um palästinensische Gefangene zu befreien“ und würde „alle Juden töten“. Das Motiv wurde daraufhin ebenfalls in die Anklageschrift aufgenommen.
Von: dn