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Palästinenser ehren „Märtyrer“

RAMALLAH (inn) - Rund 2.000 Menschen haben am Donnerstag in Ramallah an einer Feier anlässlich der Übergabe der Gebeine von 91 Terroristen teilgenommen. Israel hatte die sterblichen Überreste der Palästinenser als Geste des guten Willens an die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) übergeben.

Die 91 in palästinensische Flaggen gehüllten Särge waren auf dem zentralen Platz vor dem Sitz des palästinensischen Präsidenten, der Mukata, aufgereiht. Angehörige der Toten, Geistliche, Hamas-Mitglieder, Politiker und von Israel im Austausch gegen den Soldaten Gilad Schalit aus der Haft entlassene Palästinenser hatten sich zu der Zeremonie versammelt. "Bis jetzt waren die Märtyrer für die Zionisten Nummern, nun werden sie die Namen von Helden zurückerhalten", zitiert die Tageszeitung "Yediot Aharonot" einen an der Feier beteiligten Palästinenser.

Besondere Ehre wurde sieben Terroristen zuteil, die im Jahr 1975 einen Anschlag auf das Savoy Hotel in Tel Aviv verübt hatten. Ihre Särge wurden von jeweils sechs Mitgliedern der Leibgarde von Präsident Mahmud Abbas getragen. Abbas selbst legte einen Kranz auf den Särgen nieder und Ehrensalven wurden abgefeuert. Zur Grabstätte wurden die sieben Särge in Fahrzeugen der PA transportiert.

Hamas: Übergabe ist Sieg

Die sterblichen Überreste von zwölf der 91 Terroristen wurden nach Gaza gebracht. Dort hatten sich ebenfalls Tausende Palästinenser zu deren Empfang versammelt. Am Eres-Grenzübergang fand zunächst eine militärische Zeremonie statt. Hamas-Sprecher Taher Nunu sagte anlässlich der Übergabe: "Trotz der bitteren Verluste und des Schmerzes der Trennung gratuliert die palästinensische Regierung dem palästinensischem Volk und den Familien der Ermordeten für die Erlangung der Gebeine, die einen neuen Sieg darstellt." Dass Israel die Überreste der "Märtyrer" zurückbehalten habe, sei ein Mangel an Menschlichkeit. Der "Feind" wolle damit "Palästinenser, die tot oder lebendig sind," bestrafen.

Unter den 91 Toten sind auch zahlreiche Selbstmordattentäter. Israel nannte die Übergabe eine Geste des guten Willens. Regierungssprecher Mark Regev drückte die Hoffnung aus, dass die Maßnahme Vertrauen schaffe und dabei helfe, den Friedensprozess wieder in Gang zu bringen.

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