Augenzeugen teilten mit, Bürger hätten sich versammelt, um auf ihrem Land nahe der Grenze das muslimische Freitagsgebet zu verrichten. Nach Angaben eines Angehörigen versuchte der Getötete, eine Hamas-Fahne auf dem Sicherheitszaun anzubringen. Ein israelischer Soldat habe dreimal in die Luft gefeuert, bevor der junge Mann am Kopf getroffen wurde.
Bei dem Toten handelt es sich um den 20-jährigen Abdul Hadi Kudaih, wie die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“ unter Berufung auf medizinische Vertreter berichtet. Nach Aussage des Sprechers des Gesundheitsministeriums in Gaza, Aschraf al-Kidra, wurden zudem 19 Palästinenser verletzt.
Der Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri beschuldigte Israel des Verstoßes gegen die Waffenruhe und kündigte eine Beschwerde in Kairo an: „Wir werden den ägyptischen Mediator kontaktieren, um über den Vorfall zu diskutieren“, zitiert ihn „Ma‘an“.
Aus dem israelischen Militär hieß es laut der Zeitung „Ma‘ariv“, am Morgen seien 300 Palästinenser auf den Grenzzaun zugegangen. An mehreren Stellen hätten sie randaliert und die Sperranlage beschädigt. Die Soldaten hätten die Menge zerstreuen wollen und später Schüsse in die Luft abgegeben, doch dies sei vergeblich gewesen. Einige Randalierer hätten versucht, auf israelisches Gebiet einzudringen. Daraufhin hätten die Armeeangehörigen auf die Beine der Palästinenser geschossen.