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PA und Israel beschließen landwirtschaftliche Kooperation

JERUSALEM / RAMALLAH (inn) – Landwirte aus Israel und aus den palästinensischen Autonomiegebieten sollen wieder verstärkt zusammenarbeiten. Vergangenes Wochenende einigten sich die Ministerien beider Seiten darauf, unter anderem im Bereich Pflanzenschutz zu kooperieren. Auch mehr Workshops für palästinensische Bauern soll es geben.
Palästinensische Bauern sollen Unterstützung von Israel erhalten.

Zusätzlich soll ein Regionalzentrum für landwirtschaftliche Zusammenarbeit entstehen, gab das israelische Landwirtschaftsministerium bekannt. Die Entscheidung dazu sei bei einem Treffen des israelischen Generaldirektors des Ministeriums, Rami Cohen, mit dem Direktor des Umweltministeriums der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Adbullah Lahlu, am Samstagabend gefallen, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.
„Die Bewohner Israels und der Autonomiegebiete werden von engeren wirtschaftlichen Beziehungen profitieren. Es gibt keinen Zweifel, dass landwirtschaftliche Kooperation durch einen ökonomischen Profit auf beiden Seiten helfen wird, regionale Spannungen zu verringern“, sagte der israelische Landwirtschaftsminister Jair Schamir.
Nach 13 Jahren werde damit die Zusammenarbeit wieder aufgenommen, hieß es von Seiten des israelischen Ministeriums. Mit der zweiten „Intifada“ im Jahr 2000 war die Kooperation eingestellt worden. Zuvor arbeiteten Israelis und Palästinenser in einer Reihe von Komitees zusammen. Einige sollen ihre Arbeit nun wieder aufnehmen, entschieden die Minister. Darunter die Komitees für Pflanzenschutz, für Vermarktung und für tierärztliche Belange, berichtet die Online-Zeitung „Times of Israel“. Außerdem sollen palästinensische Landwirte spezielle Trainings und Hilfe beim Export ihrer Produkte nach Israel und anderswohin erhalten.
In einem Seminar des israelischen Ministeriums mit Bauern aus dem Westjordanland Ende Oktober sollen diese im Umgang mit neuen Wassertechnologien geschult werden, berichtet die „Jerusalem Post“.

Bestehende Beziehungen vertiefen

In einigen Bereichen dauert die Kooperation der beiden Seiten trotz der „Intifada“ bis heute an. Bei der Bekämpfung von Tier- und Pflanzenkrankheiten arbeiten Israelis und Palästinenser schon lange zusammen. „Für Krankheiten gibt es keine Grenzen. Wenn du sie hier nicht behandelst, werden sie dorthin wandern, und wenn du sie dort nicht bekämpft, kommen sie hierher“, erklärte Samir Moaddi, Koordinator des israelischen Landwirtschaftsministeriums für Judea und Samaria. Die wieder aufgenommene Zusammenarbeit werde Beziehungen stärken, die bereits bestehen. Er ergänzte: „Die Kooperation im Bereich Landwirtschaft ist die beste unter allen Ministerien.“
Gideon Bromberg, israelischer Direktor des „Bundes für Umwelt und Naturschutz im Nahen Osten“, sagte: „Wir fordern Politiker dazu auf, sich diese Möglichkeit zu Nutze zu machen durch eine Erneuerung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit durch die Existenz eines gemeinsamen Projekts zur Behandlung des Abwasserproblems und der Wasserverschmutzung.“
Der Vorsitzende der „Neuen israelischen Vereinigung der Landwirte“, Avraham Daniel, betonte, dass zuerst auf das Wohlergehen der israelischen Landwirtschaft Wert gelegt werden müsste. Durch eine Reduzierung ausländischer Arbeiter, seien den Landwirten mehr Steuern und Gebühren aufgelastet worden. „Das führt zu einer Situation, in welcher die nächste Generation nicht existiert. Und das Durchschnittsalter von Landwirten beträgt 63 Jahre. Wenn diese Politik weitergeht, wird die Landwirtschaft innerhalb von zehn Jahren von unserer Landkarte verschwinden“, warnte er.

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