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PA fordert Freilassung Barghutis

RAMALLAH (inn) – Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) fordert die Freilassung des palästinensischen Terroristen Marwan Barghuti aus seiner israelischen Haft. Barghuti, der wegen Mordes zu fünfmal lebenslänglich und 40 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, will für die palästinensischen Parlamentswahlen im Januar kandidieren.

Der palästinensische Unterhändler Saeb Erekat forderte am Dienstag im israelischen Rundfunk die Freilassung Barghutis sowie vier weiterer Terroristen. Es sind der Hisbollah-Kämpfer Samir Kuntar und drei Terroristen, die 1979 über den Seeweg illegal nach Israel eingewandert waren. Die drei entführten und ermordeten den Israelis Danny Haran und seine Tochter Einat. Außerdem töteten sie den Polizisten Elijahu Schachar. Bei dem Angriff kam auch Harans 2-jährige Tochter Jael ums Leben. Dies berichtet der Nachrichtendienst „Arutz Scheva“.

Ein Treffen zwischen dem PA-Vorsitzenden Mahmud Abbas und Israels Premierminister Ariel Scharon am Dienstag war nicht zustande gekommen, weil es als unwahrscheinlich galt, dass Scharon den Forderungen nach Freilassungen von Gefangenen nachkommen würde.

Andererseits ist es nicht völlig ausgeschlossen, dass Barghuti eines Tages freikommt. Im Juni berichtete die israelische Tageszeitung „Jediot Aharonot“ darüber, dass hochrangige israelische Politiker der Regierung im Geheimen die Freilassung Barghutis empfohlen hatten. Im November vergangenen Jahres sagte der damalige israelische Innenminister Avraham Poras von der radikal-säkularen Schinui-Partei, es sei „unter gewissen Umständen“ möglich, Barghuti aus dem Gefängnis freizulassen. Auch die linksgerichtete Organisation „Gusch Schalom“ empfiehlt seine Freilassung.

Der 45-jährige Barghuti wurde am 6. Juni vergangenen Jahres wegen der Ermordung von fünf israelischen Zivilisten und wegen Beteiligung an Terrorangriffen auf israelische Zivilisten verurteilt. Er gilt als Anführer der „zweiten Intifada“, die im Jahr 2000 begann.

Barghuti und andere Mitglieder der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden üben Druck auf die Fatah-Partei aus, Barghuti auf die Liste ihrer Kandidaten zu setzen. Bislang hat die Fatah dieser Forderung noch nicht zugestimmt.

Vergangene Woche beschossen Anhänger der Märtyrerbrigaden das Auto eines PA-Vertreters, weil die Fatah es abgelehnt hatte, sie an einer Sitzung in Bethlehem teilhaben zu lassen.

Andere Terroristen, die einen Posten als Politiker bekommen könnten, sind: Nasser Awis, ein Vertrauter Barghutis, der Selbstmordattentäter ausgesandt hatte; Jasser Abu Baher, der eine Haftstrafe von dreimal lebenslänglich plus 40 Jahre absitzt, und Dschamal Hawil, verantwortlich für viele Angriffe auf Israelis um Dschenin.

Die palästinensischen Parlamentswahlen sind für den 25. Januar geplant.

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