Der Brunnen stand am ehemaligen Stadttor neben der Muhamadija-Moschee in der heutigen Ruslan-Straße. Er diente Reisenden dazu, sich zu erfrischen und den Muslimen, sich vor dem Gebet in der Moschee ihre Hände und Füße zu waschen. Solche Wasserspender findet man im ganzen Nahen Osten. Möglicherweise habe ein Brunnen in Istanbul als Modell gedient. Einige Wasserbrunnen sind architektonische Perlen. Der 200 Jahre alte Sabeel von Jaffa soll künftig wieder Wasser spenden.
Tel Avivs Bürgermeister Ron Huldai erklärte, dass die Stadtverwaltung schon über 200 Millionen Euro in das historische Jaffa südlich von Tel Aviv investiert habe, um 80 altertümliche Gassen sowie Gebäude und Parks wieder herzustellen.
Den Hafen von Jaffa hat es schon in biblischer Zeit gegeben. Er wurde berühmt durch den Propheten Jona, der drei Tage im Bauch eines Wals verbrachte. Unter Napoleon wurde Jaffa gründlich zerstört. Nach dem Abzug des französischen Heeres erlebte es eine neue Blüte unter dem osmanischen Herrscher Mahmud Agha Abu Nabut. Der verlieh der arabischen Stadt ihr heutiges Aussehen und verherrlichte sich selber mit dem Wasserbrunnen, den er mit Gedichten und frommen Sprüchen schmücken ließ.
Die israelische Investition in einen 200 Jahre alten osmanischen Wasserbrunnen vor einer Moschee klingt vordergründig wie ein normaler Vorgang in einer historischen Stadt mit touristisch wertvollen Monumenten. Doch handelt es sich um ein Politikum, denn große Zeitungen in Deutschland und in der Schweiz haben mehrfach behauptet, dass israelische Archäologen und die Behörden allein die jüdische Vergangenheit im Lande suchten und pflegten, während sie die arabische beziehungsweise muslimische Vergangenheit ignorierten.