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Orthodoxe Christen feiern Ostern

JERUSALEM (inn) – Tausende orthodoxe Christen haben am Samstagabend in der Altstadt von Jerusalem an der traditionellen Osterfeuerzeremonie teilgenommen. Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) warf Israel unterdessen vor, den arabischen Christen und Muslimen „unzählige Schwierigkeiten“ beim Erreichen heiliger Stätten zu bereiten.
Teil der Osterfeuerzeremonie. (Archivbild)

Bei der Osterfeuerzeremonie wird an einer Kerze in der Grabeskirche das Osterfeuer entzündet, um an die Auferstehung Jesu zu erinnern. Das Feuer wird dann an die Kerzen der wartenden Gläubigen weitergegeben. Mit Flugzeugen wird es außerdem in mehrere Länder gebracht.
Die Festlichkeiten fanden unter großen Sicherheitsvorkehrungen statt. Mehrere Tausend Polizisten waren im Einsatz. Wie die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“ meldet, beschwerte sich die PLO während der Zeremonie über Israel: „Nicht nur, dass Israel unsere besetzte Hauptstadt vom Rest unseres Landes isoliert hat – und damit unser Volk zwingt, spezielle militärische Genehmigungen einzuholen, um Zugang zu seinen Familien und heiligen Stätten für religiöse Veranstaltungen zu erhalten –, sondern Palästinenser aus Jerusalem wurden geschlagen, als sie versuchten, die Grabeskirche zu erreichen“, erklärte Hanna Amireh, ein Mitglied des PLO-Exekutivkomitees, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Er warf Israel vor, die religiöse Veranstaltung in ein Schlachtfeld-Szenario verwandelt zu haben. „Das ist Teil von Israels Plan, Jerusalem in eine ausschließlich jüdische Stadt zu verwandeln.“
Amireh sagte weiter: „Palästinensische Christen und Muslime stehen unzähligen Schwierigkeiten gegenüber, wenn sie ihre heiligen Stätten erreichen und ihre Feierlichkeiten durchführen wollen, während es Juden von überall gestattet ist, frei an ihren heiligen Stätten zu beten.“ Er forderte die internationale Staatengemeinschaft diesbezüglich zum Handeln auf.
In den vergangenen Jahren war es bei der Osterfeuerzeremonie immer wieder zu Handgreiflichkeiten zwischen den verschiedenen orthodoxen Patriarchen in der Grabeskirche gekommen. Das Gotteshaus wird neben griechisch- und armenisch-orthodoxen Christen auch von lateinischen, koptisch-, syrisch- und äthiopisch-orthodoxen Christen in Anspruch genommen. Die orthodoxe Kirche richtet sich nach dem julianischen und nicht nach dem gregorianischen Kalender, wie die westlichen Kirchen. Daher fallen die Osterfeierlichkeiten auf unterschiedliche Daten.

Katholiken und Orthodoxe feiern erstmals gemeinsam

Die Katholiken im Heiligen Land haben dieses Osterfest erstmals gemeinsam mit den Orthodoxen gefeiert, und nicht am 31. Mai wie die Katholische Kirche im Rest der Welt. Seit diesem Jahr dürfen die 23 Teilkirchen (Rituskirchen) der Katholisch-römischen Kirche selbst entscheiden, ob sie das Osterfest nach dem julianischen oder dem gregorianischen Kalender feiern möchten. Die ökumenische Geste der Katholiken im Heiligen Land gilt zunächst nur für das Jahr 2013. Im kommenden Jahr fällt das Datum für das Osterfest in beiden Kalendern auf den 20. April.

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